Mikrovaskuläre Funktion: RA-Patienten, die auf eine antirheumatische Therapie ansprechen, profitieren doppelt.

Die mikrovaskuläre endotheliale Funktion verbesserte sich in dieser Studie deutlich nur bei den RA-Patienten, die auf eine medikamentöse antirheumatische Therapie ansprachen. Diese Ergebnisse heben einmal mehr die Bedeutung einer effektiven Therapie der rheumatoiden Arthritis - insbesondere auch im Hinblick auf ein mögliche Herz-Kreislaufbeteiligung - hervor.

(Dienstag, 23.03.2010, Dr. Barbara Missler-Karger)

Herz und Gefäße ©hakan çorbaci - Fotolia.com

Bekanntlich leiden Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) häufiger an Herz-Kreislauferkrankungen als ihre gesunden Mitbürger und versterben auch häufiger daran. Die mikrovaskuläre endotheliale Dysfunktion setzt bereits früh in der Entstehung einer kardiovaskulären (CV) Erkrankung ein und wird durch entzündliche Vorgänge verschlechtert.

Inwieweit eine medikamentösen Behandlung der RA auf die mikrovaskuläre endotheliale Funktion einen Einfluss ausübt, ist hingegen nur spärlich untersucht. Schottische Wissenschaftler haben in ihrer Studie diesen Effekt – insbesondere im Vergleich zwischen Respondern und Nicht-Respondern – untersucht.

Dazu wurden bei 59 Patienten mit aktiver RA ohne bekannte CV-Erkrankungen zu Beginn, nach zwei und vier Monaten einer Behandlung mit TNFα-Blockern (Etanercept, n = 27, Adalimumab, n = 3) oder Methotrexat, n = 21, folgende Untersuchungen durchgeführt: Krankheitsaktivität, Entzündungsmarker und die mikrovaskuläre Durchblutung. Letztere wurde mit Laser-Doppler-Imaging nach Iontophorese von Acetylcholin (ACh) und Nitroprussid-Natrium (SNP) gemessen.

Der Disease Activity Score (DAS28) nahm während der Studienzeit signifikant ab (Erstuntersuchung 6,04 ± 1,2, nach zwei Monaten 4,34 ± 1,3 und nach vier Monaten 4,0 ± 1,3). Die Endothel-abhängige (ACh) und -unabhängige (SNP) Reaktion auf die medikamentöse Therapie in der Gesamtkohorte veränderte sich nur unwesentlich.

Analysierte man jedoch nur die Responder (n=31) wurde eine signifikante Verbesserung sowohl der ACh- als auch der SNP-Reaktion beobachtet.

Fazit:
Die mikrovaskuläre endotheliale Funktion verbesserte sich in dieser Studie deutlich nur bei den RA-Patienten, die auf eine medikamentöse antirheumatische Therapie ansprachen. Diese Ergebnisse – so die Autoren – stellen einmal mehr die Bedeutung einer effektiven Therapie der rheumatoiden Arthritis, insbesondere auch im Hinblick auf ein mögliche Herz-Kreislaufbeteiligung, heraus.


Literatur und Link

Clinical Improvement in Rheumatoid Arthritis Is Associated with Healthier Microvascular Function in Patients Who Respond to Antirheumatic Therapy
BERNAT GALARRAGA, JILL J.F. BELCH, TOM PULLAR, SIMON OGSTON and FAISEL KHAN
The Journal of Rheumatology March 1, 2010 vol. 37 no. 3 521-528
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