In Österreich wird ab Ende des Monats flächendeckend damit begonnen, etwa 42 Millionen Krankenscheine durch neue, elektronische Krankenversichertenkarten zu ersetzen. Nach Angaben von Volker Schörghofer, Mitglieds des Hauptverbands der österreichischen Sozialversicherungsträger, sollen in einem Zeitraum von sechs Monaten etwa acht Millionen Bürger und 12 000 Praxen mit der neuen Technik versorgt werden. Zur Zeit läuft schon im Burgenland ein Testbetrieb mit 80 Arztpraxen und etwa 110 000 Patienten.
Kritik an der Umstellung äußerte jedoch die Wiener Ärztekammer, die den angesetzten Zeitraum für die Umstellung für unrealistisch hält.
Die elektronische Karte selbst soll die Ärzte dazu befähigen, mit Hilfe eines Lesegerätes und gegen eine monatliche Gebühr von fast 43 Euro, über ein zentrales Gesundheitsinformationsnetz auf die jeweiligen Patientendaten zuzugreifen. Laut Schörghofer wird langfristig sogar an einer Ausweitung der Kartenfunktion gearbeitet: So sollen dann biometrische Daten wie ein Fingerabdruck auf der Karte gespeichert werden und die Karte auch als Bürgerkarte zu Verwaltungszwecken an Ämtern eingesetzt werden.
Literatur:
Ärzte Zeitung Nr. 60, 5. April 2005, S. 5.