Neuer Labortest macht die Frühdiagnose der chronischen Polyarthritis (rheumatoiden Arthritis) sicherer

Bei Krankheitsbeginn ist die Diagnose einer chronischen Polyarthritis auch für einen erfahrenen Rheumatologen manchmal schwierig. Andererseits ist gerade die frühe Diagnose wichtig für den rechtzeitigen Beginn einer wirksamen Therapie. Ein neuer Labortest erleichtert nun die Frühdiagnose einer cP.

(Freitag, 04.10.2002, rheuma-online)
Kategorie: Archiv bis Mai 2005

Bei Krankheitsbeginn ist die Diagnose einer chronischen Polyarthritis auch für einen erfahrenen Rheumatologen manchmal schwierig. Andererseits ist gerade die frühe Diagnose wichtig für den rechtzeitigen Beginn einer wirksamen Therapie. Ein neuer Labortest erleichtert nun die Frühdiagnose einer cP.

Der neue Test heißt Anti-Filaggrin-Test oder Anti-ccP-Test (von ccP: cyclische citrullinierte Peptide). Der Test wurde von einer Arbeitsgruppe im niederländischen Nijmegen entwickelt und bestimmt Antikörper gegen Eiweißstoffe, die Citrullin-Antikörper oder Filaggrin-Antikörper genannt werden. Der Nachweis von solchen Anti-Citrullin-Antikörpern oder Anti-Filaggrin-Antikörpern ist hochspezifisch für die chronische Polyarthritis (rheumatoide Arthritis). Für die Diagnose dieser Erkrankung hat er eine wesentlich größere Bedeutung als der sogenannte Rheumafaktor. Allerdings ist die Sensitivität dieses Testes nicht sehr hoch, d.h. er erfaßt nicht alle Patienten mit dieser Erkrankung. Umgekehrt spricht aber der Nachweis von Anti-Filaggrin-Antikörpern sehr stark für das Vorliegen einer rheumatoiden Arthritis. Hilfreich ist der neue Test damit besonders bei "seronegativen" Patienten, d.h. bei Patienten, bei denen sich im Blut kein Rheumafaktor nachweisen läßt.

Der neue Test steht in spezialisierten Labors, z.B. in rheumatologischen Schwerpunktpraxen und Schwerpunkteinrichtungen, seit kurzem für die Routineanwendung zur Verfügung. Die ersten Erfahrungen bei der alltäglichen Diagnostik sind sehr positiv.

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