Ab sofort kann jeder Patient seine Befunde und medizinisch relevanten
Notfalldaten jederzeit über das Internet oder ein internetfähiges Handy abrufen - auch im Ausland.
Möglich machen das zwei Karten: Die Befund- und die Notfallkarte.
"Beide Karten funktionieren ähnlich der Bankomatkarte. Das heißt, dass der Patient über einen Code seine persönlichen Gesundheitsdaten jederzeit per Internet oder internetfähiges Handy abrufen kann - auch im Ausland", erklärt der Entwickler der beiden Karten, Klaus Propst, Geschäftsführer der Softwarefirma MCW (Medical Computer Ware).
"Die Vorteile für den Patienten", so Propst, "liegen auf der Hand:
Mit der Befundkarte haben der Patient und seine behandelnden Ärzte erstmals den Überblick über die gesamte Krankengeschichte. Die Notfallkarte liefert den Ersthelfern blitzschnell alle medizinisch relevanten Notfalldaten - wenn jede Minute zählt. So können die Ärzte rascher und vor allem gezielter helfen. Und das kommt natürlich den Patienten zugute."
Eingegeben werden die medizinischen Daten für Befund- und Notfallkarte von Ärzten. "Damit stellen wir sicher, dass die Datenqualität einwandfrei ist und die Gesundheitsdaten von Medizinern auf der ganzen Welt gelesen werden können", betont der MCW-Geschäftsführer.
Die Vorteile der Notfallkarte im Detail:
Mit Hilfe der Notfallkarte und dem darauf abgedruckten Zugangscode können die Ersthelfer bereits im Rettungswagen feststellen, welche Blutgruppe und Impfungen der Patient hat, welche Medikamente er nimmt, ob er einen Herzschrittmacher hat etc. "
Gerade die Spitalsärzte in den Notfallambulanzen profitieren davon, wenn sie schon vor der Einlieferung des Patienten die richtigen Blutkonserven vorbereiten können und etwa über Arzneimittelunverträglichkeiten, chronische Krankheiten, und Operationen Bescheid wissen", glaubt Propst.
Ein weiteres Plus: "Die Notfallkarte spricht auch dann für den Patienten,
wenn er selbst nicht mehr sprechen kann, weil er zum Beispiel bewusstlos
ist."
Im individuell angelegten Notfallkartenregister ist außerdem auch Platz für persönliche Daten des Patienten, zum Beispiel Namen und Telefonnummern der im Notfall zu verständigenden Kontaktpersonen, der behandelnden Ärzte, eine etwaige Patientenverfügung etc.
Ein Patientenfoto auf der Notfall-und der Befundkarte stellt sicher,
dass der Patient nicht verwechselt werden kann.
Auch die Befundkarte ist für Österreichs Patienten eine echte
Innovation:
Sowohl alte, als auch neue Befunde, Röntgenbilder, Laborberichte etc. sind Teil der persönlichen Befunddatei des Patienten, auf die er mit Hilfe seines privaten Passworts zugreifen kann. Damit ist seine persönliche Krankengeschichte übersichtlich dokumentiert, das umständliche Aufbewahren und Herumschleppen von Röntgenbildern und Befunden gehört der Vergangenheit an.
Bei künftigen Untersuchungen wird der Patient seinen Befund nicht einmal mehr persönlich abholen müssen. Er kann ihn in dem Moment, in dem er elektronisch dem zuweisenden Arzt übermittelt wird, am Computer oder am Handy abrufen. Denn im Zuge der elektronischen Übermittlung vom Befundersteller zum Arzt wird automatisch eine Kopie des Befundes erstellt und im Ordner des Befundkartenbesitzers abgelegt.
Eine Einschränkung gibt es jedoch:
"Dieses sensationelle Patientenservice funktioniert nur bei modern ausgestatteten Labors, Radiologen und Krankenhäusern. Das sind die meisten, aber leider noch nicht alle", bedauert Propst. So könnten die Daten jener Befundersteller, die ihre Befunde immer noch per Post verschicken, weiterhin nur im Nachhinein erfasst werden.
Die Kosten für den Patienten:
Drei Euro pro Karte und Monat (inkl. MwSt).
Befund- und Notfallkarte sind seit etwas mehr als einem Monat in Österreich erhältlich und werden bereits von rund 100 niedergelassenen Ärzten angeboten. "Das Echo ist überwältigend",freut sich Propst, "wir sind sehr zufrieden. Zumal noch weitere 350 Ärzte auf unserer Warteliste stehen."
MCW ist ein österreichisches Unternehmen, mit einem Kundenstock
von etwa 2.000 Ärzten zählt es bereits seit über 20 Jahren zu den
führenden, heimischen Herstellern von Ordinationssoftware. Bekannt
wurde MCW auch als erstes Unternehmen, das in Österreich die e-card
installiert hat.
(Fortsetzung)