Perioperative Gesamtmortalität und kardiovaskuläre Ereignisse bei Patienten mit Rheumatoider Arthritis

Die Rheumatoide Arthritis war in dieser Untersuchung nicht mit einem perioperativen kardiovaskulären Risiko oder Todesfällen assoziiert. Das legt nahe, dass die aktuelle klinische Versorgung in dieser Hinsicht nicht geändert werden sollte.

(Donnerstag, 09.08.2012, Dr. Barbara Missler-Karger)

Herz und Gefäße © hakan çorbacı - Fotolia.com

Patienten mit einer Rheumatoiden Arthritis (RA) haben ein erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Begleiterkrankungen ähnlich wie Patienten mit einem Diabetes mellitus (DM). Dieses Risiko könnte bei RA eine präoperative Untersuchung der Herzkreislauffunktionen erfordern, wie es bei Patienten mit Diabetes mellitus durchgeführt wird. Ziel der Autoren war daher festzustellen, ob es einen Unterschied für das  perioperative Risiko zu versterben oder für kardiovaskuläre Zwischenfälle zwischen RA-Patienten und DM-Patienten gibt.

Die Autoren haben dazu Daten der Nationwide Inpatient Sample (NIS) Datenbank des Healthcare Cost Utilization Projekts (HCUP) benutzt, um Krankenhauseinweisungen für Patienten, die operiert werden mussten (außer Operationen am Herzen) zu identifizieren. Die operativen Verfahren wurden kategorisiert als entweder niedrig, intermediär oder hoch riskant für kardiovaskuläre Zwischenfälle.

Von den 7.756.570 Patienten die insgesamt operiert wurden, erlitten 2,34, 0,51 bzw. 2,12 Prozent unter den niedrig, intermediär oder hoch riskanten Operationsverfahren einen kardiovaskulären Zwischenfall und 1,47, 0,50, bzw. 2,59 Prozent verstarben.

Bei den Patienten, die intermediär riskant operiert wurden, waren Todesfälle bei den RA-Patienten weniger wahrscheinlich (0,3% versus 0,65%; p < 0,001). Der Unterschied bei den Mortalitätsraten zwischen den RA- oder DM-Patienten, die mit niedrig und hoch riskanten Verfahren operiert wurden, war jedoch nicht signifikant.

RA-Patienten erlitten auch weniger wahrscheinlich ein kardiovaskuläres Ereignis als Patienten mit Diabetes mellitus, wenn das Operationsverfahren niedrig riskant (3,38% versus 5,30%; p < 0,001) oder intermediär riskant (0,34% versus 1,07%; p < 0.001) war. In adjustierten statistischen Modellen war die Rheumatoide Arthritis nicht mit einem erhöhten Risiko für ein perioperatives Versterben oder kardiovaskuläre Zwischenfälle assoziiert.

Fazit:
Die Rheumatoide Arthritis war in dieser Untersuchung nicht mit einem perioperativen kardiovaskulären Risiko oder Todesfällen assoziiert. Das legt nahe, dass die aktuelle klinische Versorgung in dieser Hinsicht nicht geändert werden sollte.

Literatur und Link


Perioperative all-cause mortality and cardiovascular events in patients with rheumatoid arthritis: Comparison with unaffected controls and persons with diabetes mellitus
Ali Yazdanyar, Mary Chester Wasko, Kevin L. Kraemer, Michael M. Ward
Article first published online: 27 JUL 2012
DOI: 10.1002/art.34428
Arthritis & Rheumatism
Volume 64, Issue 8, pages 2429–2437, August 2012
Abstract

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