Phase-III-Studienergebnisse zu Upadacitinib als Monotherapie

AbbVie gibt positive Ergebnisse aus der klinischen Phase-III-Studie SELECT-MONOTHERAPY bekannt. Die laufende Studie untersucht den in der Prüfphase befindlichen oralen selektiven JAK1-Hemmer Upadacitinib (ABT-494) als Monotherapie zur Behandlung von Patienten mit mittelschwerer bis schwerer rheumatoider Arthritis (RA) und unzureichendem Ansprechen auf eine Behandlung mit Methotrexat.

(Donnerstag, 31.05.2018, AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG/Pressemitteilung)
Kategorie: Upadacitinib

Die Ergebnisse zeigten, dass im Vergleich zur Fortführung einer zuvor stabilen Methotrexat-Therapie beide in der Studie untersuchten Dosierungen von Upadacitinib (15 mg und 30 mg einmal täglich) nach 14-wöchiger Behandlung die primären Endpunkte ACR20** sowie geringe Krankheitsaktivität (low disease activity, LDA)*** erreichten.1 Außerdem wurden mit beiden Dosierungen alle gewichteten sekundären Endpunkte erreicht.1 Upadacitinib ist noch nicht zugelassen und die Sicherheit und Wirksamkeit dieses Wirkstoffs wurde noch nicht abschließend beurteilt.

„Die positiven Ergebnisse der Studie SELECT-MONOTHERAPY sind ermutigend, weil sie erste Daten liefern, die das Potenzial von Upadacitinib als Therapie unterstreichen, bei der keine begleitende Behandlung mit Methotrexat mehr erforderlich ist“, so Michael Severino, M. D., Executive Vice President Research & Development und Chief Scientific Officer bei AbbVie. „Diese Ergebnisse ergänzen eine stetig wachsende Evidenzbasis, die das Potenzial von Upadacitinib als wichtige Behandlungsoption für Patienten mit rheumatoider Arthritis zeigt. Wir freuen uns bereits darauf, im Jahr 2018 weitere Daten aus der Phase-III-Studie zur Behandlung von rheumatoider Arthritis mit Upadacitinib zu präsentieren.“

Rheumatoide Arthritis ist eine chronische und stark beeinträchtigende Erkrankung, von der weltweit geschätzt 23,7 Millionen Menschen betroffen sind.14 Methotrexat wird häufig als Erstlinientherapie bei rheumatoider Arthritis angewendet; viele Patienten sprechen jedoch nicht auf eine Behandlung mit Methotrexat an oder vertragen diese nicht, wodurch sich ihr Risiko für ein Fortschreiten der Erkrankung erhöht.15,16,17

„Diese Studie untersucht die klinischen Auswirkungen einer Umstellung von Methotrexat auf Upadacitinib Monotherapie bei Patienten mit unzureichendem Ansprechen auf Methotrexat,“ erklärt Josef S. Smolen, M. D., Lehrstuhl für Rheumatologie an der Universitätsklinik für Innere Medizin III der Universität Wien (Österreich), Prüfarzt in der Studie. „Die Ergebnisse lassen darauf schließen, dass beide Dosierungen von Upadacitinib ein klinisch bedeutsames Ansprechen bewirken können. Sie unterstreichen das Potenzial einer Upadacitinib Monotherapie als eine Behandlungsoption für Patienten mit rheumatoider Arthritis.“

Die Studie zeigte, dass bis Woche 14 unter der einmal täglichen 15mg-Dosierung von Upadacitinib 68, 42 bzw. 23 % der Patienten ein ACR20/50/70**-Ansprechen erreichten; unter der einmal täglichen 30-mg-Dosierung von Upadacitinib waren es 71, 52 bzw. 33 %. im Vergleich dazu erreichten in der Gruppe der Patienten, die weiterhin Methotrexat erhielten, 41, 15 bzw. 3 % ein ACR 20/50/70-Ansprechen.1 Diese Ergebnisse waren gegenüber Patienten, die weiterhin mit ihrer Methotrexat Baseline-Dosierung behandelt wurden, statistisch signifikant (p < 0,001 für alle Vergleiche).1

Darüber hinaus erreichte im Vergleich zu den Patienten, die die Behandlung mit Methotrexat fortführten, ein signifikant höherer Anteil von Patienten in beiden Upadacitinib-Gruppen eine niedrige Krankheitsaktivität (DAS28-CRP) und klinische Remission (DAS28-CRP) bis Woche 14 (p < 0,001).1 In den 15mg- und 30mg-Upadacitib-Gruppen erreichten 45 % bzw. 53 % der Patienten eine niedrige Krankheitsaktivität (DAS28-CRP), gegenüber 19 % der Patienten, die die Behandlung mit Methotrexat fortführten.1 Eine klinische Remission (DAS28-CRP) wurde in den 15mg- und 30mg-Gruppen von 28 % bzw. 41 % der Patienten erreicht, gegenüber 8 % der Patienten, die die Behandlung mit Methotrexat fortführten.1

Das Sicherheitsprofil von Upadacitinib in dieser Studie entsprach dem vorhergegangener Phase-II- und Phase-III-Studien im SELECT-Studienprogramm.1–5 Es wurden keine neuen Sicherheitssignale festgestellt.1 Schwerwiegende unerwünschte Ereignisse traten bei 5% bzw. 3 % der Patienten in den 15-mg- bzw. 30-mg-Gruppen unter Upadacitinib auf, gegenüber 3 % der Patienten in der Methotrexat-Gruppe.1 Bei einem Patient mit vorbestehenden kardiovaskulären Risikofaktoren kam es während der Behandlung mit Upadacitinib 15 mg zu einem hämorrhagischen Hirnschlag, der durch ein gerissenes Aneurysma ausgelöst wurde und tödlich verlief.1 Darüber hinaus wurde in der Studie eine Lungenembolie (LE) beobachtet, die in der 15mg-Upadacitinib-Gruppe bei einem Patienten mit vorbestehenden Risikofaktoren für LE auftrat.1 Im gesamten SELECT-Studienprogramm zu rheumatoider Arthritis waren sowohl in den placebokontrollierten als auch in den Fortsetzungsphasen die Raten für tiefe Venenthrombose (TVT) und LE konsistent mit der Häufigkeit in der RA-Patientenpopulation.1,4,19–16

Weitere Ergebnisse aus SELECT-MONOTHERAPY, der dritten von sechs Studien im SELECT-Studienprogramm zu rheumatoider Arthritis, werden bei einem kommenden medizinischen Kongress vorgestellt und in einer Peer-Review-Fachzeitschrift veröffentlicht.

AbbVie untersucht das Potenzial von Upadacitinib auch bei verschiedenen anderen immunvermittelten Erkrankungen. Derzeit laufen Phase-III-Studien zu Upadacitinib bei Psoriasis-Arthritis und der Wirkstoff wird darüber hinaus für die Behandlung von Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, ankylosierender Spondylitis und atopischer Dermatitis untersucht.8-13

Literatur

  1. AbbVie. Data on File, ABVRRTI65458.
  2. AbbVie. Data on File, ABVRRTI64730.
  3. AbbVie. Data on File, ABVRRTI64466.
  4. Kremer JM, Emery P, Camp HS, et al. A Phase 2b study of ABT-494, a selective JAK1 inhibitor, in patients with rheumatoid arthritis and an inadequate response to anti-TNF therapy. Arthritis Rheumatol 2016; (doi:10.1002/art.39801):July 7 [Epub ahead of print].
  5. Genovese MC, Smolen JS, Weinblatt ME, et al. A randomized Phase 2b study of ABT-494, a selective JAK1 inhibitor in patients with rheumatoid arthritis and an inadequate response to methotrexate. Arthritis Rheumatol 2016;(doi: 10.1002/art.39808):July 7 [Epub ahead of print].
  6. Voss, J, et al; Pharmacodynamics Of a Novel Jak1 Selective Inhibitor In Rat Arthritis and Anemia Models and In Healthy Human Subjects. [abstract]. Arthritis Rheum 2013;65 Suppl 10 :2374. DOI: 10.1002/art.2013.65.issue-s10
  7. Pipeline – Our Science | AbbVie. AbbVie. 2017. Available at: www.abbvie.com/our-science/pipeline.html. Accessed December 19, 2017.
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