Randomisierte Studie zur Supplementierung mit 1,25 Dihydroxy Vitamin D3 bei Behandlungs-naiven Patienten mit früher rheumatoider Arthritis

Die tägliche Supplementation von 500 IE 1,25-Dihydroxy Vitamin D3 bei zuvor DMARD-naiven Patienten mit früher rheumatoider Arthritis zusätzlich zu einer Dreifachkombination von DMARDs resultierte nach drei Monaten in einer signifikant größeren Schmerzlinderung als in der Kontrollgruppe.

(Donnerstag, 22.12.2011, Dr. Barbara Missler-Karger)

Fetter Seefisch ist ein guter Vitamin D Lieferant. Ölsardinen Svenja98 Fotolia.com

1,25 Dihydroxy-Vitamin D3 hat immunmodulierende Funktionen bei der Rheumatoiden Arthritis (RA) und ist eine anti-osteoporotisch wirksame Substanz. Es liegen jedoch keine Studien vor, in denen die schmerzlindernde Wirkung von Vitamin D bei RA untersucht wird.

In der vorliegenden offenen, randomisierten Studie wurde eine Dreifachkombination von DMARDs plus 500 IE 1,25 Dihydroxy-Vitamin D3 plus Calcium mit einer Dreifachkombination von DMARDs plus Calcium bei Patienten mit früher RA verglichen.

Primärer Endpunkt war der Zeitpunkt bis zum Einsetzen der Schmerzlinderung, gemessen mit einer visuellen Analogskala (VAS), auf der die Patienten die Schmerzintensität angaben.

Die Veränderungen bei den Angaben auf der VAS nach der ersten Schmerzlinderung und nach drei Monaten wurden dokumentiert. Die 1,25 Dihydroxy-Vitamin D3-Spiegel wurden mit der Krankheitsaktivität (DAS28) korreliert, wobei eventuelle Sonnenexpositionen berücksichtigt wurden.

Bei den Patienten in der Vitamin D-Gruppe (n=59) stellte sich eine größere Schmerzlinderung ein als in der Kontrollgruppe (n=62) (50 % vs. 30 %, p= 0,006). Signifikante Unterschiede bei der Zeit bis zum Erreichen einer Schmerzlinderung gab es hingegen nicht.

Eine Unterversorgung mit Vitamin D lag bei 68,1 Prozent der Patienten vor und war damit vergleichbar mit der publizierten Prävalenz in der indischen Bevölkerung. Eine Korrelation zwischen den 1,25 Dihydroxy-Vitamin D3-Spiegeln und der Krankheitsaktivität wurde nicht festgestellt.

Fazit
Die Supplementierung mit 500 IE 1,25 Dihydroxy Vitamin D3 täglich bei zuvor DMARD-naiven Patienten mit früher RA in Kombination mit einer Dreifachkombination von DMARDs führte zu einer signifikant größeren Schmerzlinderung als bei der Kontrollgruppe nach drei Monaten. Die notwendige Zahl zu behandelnder Patienten für dieses Ergebnis (number needed to treat) beträgt fünf.

Literatur und Links

Supplementation of 1,25 dihydroxy vitamin D3 in patients with treatment naive early rheumatoid arthritis: a randomised controlled trial
Kiran GOPINATH1, Debashish DANDA2
International Journal of Rheumatic Diseases
Volume 14, Issue 4, pages 332–339, October 2011 DOI: 10.1111/j.1756-185X.2011.01684.x
Abstract

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