Rauchen als Risikofaktor für den Schweregrad radiologisch dargestellter Schäden bei rheumatoider Arthritis

Die Autoren schließen aus Ergebnissen ihrer Multi-Kohortenstudie, dass der Effekt des Rauchens auf die Gelenkschädigung über die ACPAs vermittelt wird und dass das Rauchen keinen unabhängigen Risikofaktor für die radiologisch dargestellte Progression bei der RA darstellt.

(Mittwoch, 08.01.2014, Dr. Barbara Missler-Karger)

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Das Rauchen hat sich als Risikofaktor für die Entstehung einer rheumatoiden Arthritis (RA) mit positiven anticitrullinierten Protein-Antikörpern (ACPA) herausgestellt. Ob das Rauchen jedoch auch für progressive, schwere radiologische Schäden prädisponiert, ist nicht bekannt, da sowohl schädliche, schützende als auch neutrale Wirkungen beobachtet worden sind.

In diese Studie mit 3.158 RA-Patienten wurden 6 Kohorten (Leiden Early Arthritis Clinic (Leiden-EAC), BARFOT, Lund, Island, NDB and Wichita eingeschlossen. Insgesamt wurden 9.412 Röntgenbilder ausgewertet.

Verglich man nun die radiologische Progression von RA-Patienten, die nie, früher oder aktuell rauchten, war das Rauchen im Leiden und im BARFOT EAC mit signifikant schwereren Gelenkschäden assoziiert (p=0,042 bzw. p=0,015).

In den anderen Patientenkohorten bestätigten sich diese Befunde jedoch nicht, obwohl eine Metaanalyse aller Daten bei Rauchern signifikant mehr schwere Gelenkschäden (p=0,01) ergeben hatte.

Da das Rauchen für die Entstehung von ACPAs steht, wurden die Analysen mit ACPAs als weiterem Korrekturfaktor wiederholt, was dazu führte, dass keine Assoziationen mehr gesehen wurden (Metaanalyse p=0,29).

Fazit:

Die Autoren schließen aus Ergebnissen ihrer Multi-Kohortenstudie, dass der Effekt des Rauchens auf die Gelenkschädigung über die ACPAs vermittelt wird und dass das Rauchen keinen unabhängigen Risikofaktor für die radiologisch dargestellte Progression bei der RA darstellt.

Literatur und Links

Smoking as a risk factor for the radiological severity of rheumatoid arthritis: a study on six cohorts

D P C de Rooy, J A B van Nies, M C Kapetanovic, H Kristjansdottir, M L E Andersson, K Forslind, D M F M van der Heijde, P K Gregersen, E Lindqvist, T W J Huizinga, G Gröndal, B Svensson, A H M van der Helm-van Mil

Ann Rheum Dis doi:10.1136/annrheumdis-2013-203940

 

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