Rituximab ist effektiver als ein zweiter TNF-Inhibitor bei Patienten mit Rheumatoider Arthritis, bei denen eine vorangegangene TNF-alpha-Blockade versagt hat

Die Therapie mit Rituximab war in dieser Studie effektiver als ein zweiter TNF-Inhibitor im Einsatz bei Patienten mit Rheumatoider Arthritis, die bereits erfolglos mit einem ersten TNF-Blocker behandelt worden waren. Antikörper gegen cyclisch citrullinierte Peptide stellten sich als nützlicher prädiktiver Biomarker für das Ansprechen auf Rituximab bei RA-Patienten heraus, die erfolglos mit einem ersten TNF-Blocker behandelt worden waren.

(Mittwoch, 01.08.2012, Dr. Barbara Missler-Karger)

Rituximab ist ein Antikörper, der gezielt an eine Untergruppe von B-Zellen bindet und damit ausschaltet. Auf diese Weise wird der Entzündungsprozeß bei der rheumatoiden Arthritis unterbrochen. Bildnachweis: Roche, Einführungs-Pressekonferenz, Frankfurt/Main, 18. Juli 2006

Ziel dieser retrospektiven, multizentrischen, nicht interventionellen Studie war die Beurteilung der Wirksamkeit von Rituximab (zwei Dosen zu je 1g) im Vergleich zu einem alternativen TNF-Inhibitor bei Patienten mit Rheumatoider Arthritis (RA), die bereits eine erfolglose TNF-Blockade hinter sich hatten.

Die in die Studie involvierten 196 Patienten litten an einer aktiven RA (DAS28 ≥3,2), obwohl sie mit einem TNF-Blocker behandelt wurden und wurden durchschnittlich 6,6 Monate nach einem Wechsel auf Rituximab oder dem Umstellen auf einen zweiten TNF-Inhibitor beobachtet.

Beide Kohorten hatten bei Studienbeginn vergleichbare demografische und krankheitsbezogene (incl. des DAS28) Charakteristika. Nach dem Ende der Beobachtungsperiode war der DAS28 unter der Rituximab-Therapie signifikant niedriger als unter der Behandlung mit einem zweiten TNF-Blocker (-1,64 [95% Konfidenzintervall: -1,92; -1,36] versus -1,19 [95% Konfidenzintervall: -1,42; -0,96], p = 0,013).

Dieser Unterschied zwischen den Gruppen war noch ausgeprägter, wenn man nur die Patienten in die Analyse einschloss, die Rheumafaktor(RF)-positiv waren (-1,66 versus -1,17, p = 0,018) bzw. Antikörper gegen cyklisch citrullinierte Peptide aufwiesen (-1,75 versus -1,06, p = 0,002).

Unter Rituximab wurde für mehr Patienten ein gutes Ansprechen (nach den EULAR Kriterien) errechnet als für die Patienten, die mit TNF-Inhibitoren behandelt wurden (30% versus 15%). Weniger Patienten in der Rituximab-Gruppe mussten als Nonresponder eingestuft werden (22% versus 35%).

Fazit:
Die Therapie mit Rituximab war in dieser Studie effektiver als ein zweiter TNF-Inhibitor im Einsatz bei Patienten mit Rheumatoider Arthritis, die bereits erfolglos mit einem ersten TNF-Blocker behandelt worden waren. Antikörper gegen cyclisch citrullinierte Peptide stellten sich als nützlicher prädiktiver Biomarker für das Ansprechen auf Rituximab bei RA-Patienten heraus, die erfolglos mit einem ersten TNF-Blocker behandelt worden waren.


Literatur und Links

Rituximab is more effective than second anti-TNF therapy in rheumatoid arthritis patients and previous TNFα blocker failure
Joern Kekow,1 Ulf Mueller-Ladner,2 Hendrik Schulze-Koops3

1Clinic of Rheumatology and Orthopedics, Otto-von-Guericke University of Magdeburg, Vogelsang-Gommern; 2Department of Rheumatology and Clinical Immunology, Kerckhoff Clinic, Bad Nauheim; 3Division of Rheumatology, University of Munich, Munich, Germany
Biologics: Targets and Therapy
Published Date July 2012 Volume 2012:6 Pages 191 - 199
Abstract

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