Schokoladenweihnachtsmänner - nicht weg zu denken und mit positivem gesundheitlichen Effekt, wenn es die richtige Schokolade ist

Es wird immer wieder berichtet, dass Schokolade das Risiko für Herzkreislauferkrankungen reduzieren kann. Angesichts des hohen Fettanteils von (heller) Schokolade kommen jedoch Zweifel auf.

(Freitag, 26.12.2008, rheuma-online)

Amerikanische Wissenschaftler der Harvard University, Boston haben mittels einer groß angelegten Literaturrecherche die gesundheitsfördernde Wirkung von Schokolade auf das Herzkreislaufsystem untersucht.

Die Wissenschaftler sichteten 400 Arbeiten, die zwischen Januar 1965 und Juni 2005 publiziert worden waren, und wählten 136 Arbeiten aus, die aufgrund ihres Designs und der Methodik geeignet waren.

Neben Fett mit einem hohen Anteil an Stearinsäure enthält Schokolade Flavonoide (sekundären Pflanzenstoffen) aus Kakao. Eine Tafel (100 g) dunkler Schokolade enthält 170 mg Flavonoide. In 100 g heller Schokolade sind aufgrund des Kakaobutter- und Milchanteils nur 70 mg Flavonoide zu finden. Im Vergleich dazu: 100 g Rotwein enthalten nur 30 mg dieser Polyphenole (s. Grafik in der Originalpublikation).

Daten aus randomisierten Studien mit kurzer Laufzeit ergaben, dass die Flavonoide aus Schokolade und Kakao eine Reihe von positiven Eigenschaften aufweisen: Blutdrucksenkung, anti-entzündliche Wirkung, Thrombozyten-aggregationshemmung, Erhöhung des HDL-Cholesterins und Reduktion der Oxidation von LDL-Cholesterin.

Die Ergebnisse der vorliegenden prospektiven Studien mit längerer Laufzeit zu Flavonoiden lassen den Schluss zu, dass diese sekundären Pflanzenstoffe aus Kakao und Schokolade das Risiko, an einer Herzkreislauferkrankung zu versterben, senken können (relatives Risiko 0,81).

Studien zur Wirkung der Stearinsäure (aus der Kakaobutter) ergaben, dass diese Fettsäure die für das kardiovaskuläre Risiko bekannten traditionellen Blutfette nicht negative beeinflusst. Ein isokalorischer Austausch gegen Kohlenhydrate führte sogar zu einer Senkung der Serum-Triglyceride.

Zusammenfassend schlagen die Autoren vor, die Ergebnisse ihres Literaturreviews in größeren randomisierten Studien weiter zu untersuchen.

Schokolade – besonders die Schokolade mit einem hohen Kakaoanteil - ist also ein echter Genuss ohne Reue. Wobei natürlich auch hier gilt: In Maßen und nicht in Massen.

Literatur und Links

Ding EL, Hutfless SM, Ding X, Girotra S.
Chocolate and prevention of cardiovascular disease: a systematic review
Nutr Metab (Lond). 2006 Jan 3;3:2
Abstract, Full Text 

rheuma-online: Rotwein und Schoki, Fisch, und Knofi für den Rheumapatienten- und das mit dem Segen der Wissenschaft

Dazu auch der Forumsbeitrag: Schokolade und Rheuma

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