Daten der MEASURE 2-Studie zeigen, dass die starke Wirksamkeit von Secukinumab bei Patienten mit aktiver Ankylosierender Spondylitis (AS) über einen Zeitraum von drei Jahren erhalten bleibt. Anlässlich der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie e. V. (DGRh) wurden diese Langzeitdaten nun erstmals auf einem deutschen Kongress präsentiert.
Die doppelblinde, placebokontrollierte, randomisierte Phase-III-Studie ist auf insgesamt fünf Jahre angelegt und prüft die Wirkung der zugelassenen Dosis von 150 mg Secukinumab gegenüber der 75 mg-Dosis des IL-17A-Inhibitors. Der primäre Studienendpunkt war das Erreichen eines ASAS 20-Ansprechens an Woche 16, d. h. eine 20%ige Verbesserung der Symptome gemäß der Klassifikationskriterien der Assessment of Spondyloarthritis International Society. Zudem wird auch das klinisch relevante ASAS 40-Ansprechen evaluiert. Die aktuellen Ergebnisse aus MEASURE 2 überblicken nun erstmals einen Zeitraum von drei Jahren.1
„Diese neuen Daten zu Secukinumab in der AS zeigen, dass eine Mehrheit der Patienten auch nach drei Jahren weiterhin ein ASAS 20/40-Ansprechen erreicht. Sie bestätigen zudem die positiven Resultate aus MEASURE 1 und verdeutlichen, dass wir mittlerweile gezielt und vor allem langanhaltend in das Entzündungsgeschehen der Erkrankung eingreifen können“, so Dr. Sidonie Golombowski-Daffner, Vorsitzende der Novartis Pharma GmbH.
MEASURE 2: ASAS-Ansprechen nach 3 Jahren
In der aktuellen Analyse der MEASURE 2-Studie erreichten 70,1% der mit Secukinumab 150 mg s. c. behandelten Patienten ein ASAS 20-Ansprechen nach 156 Wochen.1 Zum gleichen Zeitpunkt konnte ein ASAS 40-Ansprechen bei 60,9% der Patienten beobachtet werden. Besonders effektiv erwies sich Secukinumab 150 mg s. c. bei Tumornekrosefaktor (TNF)α-naiven Patienten. 72,9 % dieser Patienten erreichten nach 156 Wochen ein ASAS 20- und 64,4 % ein ASAS 40-Ansprechen.1 Darüber hinaus können selbst die mit einem anti-TNFα-Inhibitor vorbehandelten AS-Patienten dauerhaft von Secukinumab profitieren. Von den Patienten, die zuvor unzureichend auf eine anti-TNFα-Therapie angesprochen hatten, erreichten 64,3 bzw. 53,6 % nach drei Jahren ein ASAS 20- bzw. 40-Ansprechen.1 Bemerkenswert war in MEASURE 2 ebenso der hohe Anteil unter Secukinumab-Therapie verbliebener Patienten mit über 80%.1
Bis zu 97% der Patienten blieben ohne Verknöcherungen der Wirbelsäule
Ein weiterer wesentlicher Aspekt der Therapieausrichtung bei AS ist die Verhinderung der fortschreitenden Verknöcherung, die zu einer Versteifung der Wirbelsäule und damit zu bleibenden Schäden führt. Oftmals schreitet diese trotz Behandlung mit konventionellen entzündungshemmenden Substanzen oder TNFα-spezifischen Biologika fort.3-6 Daher sehen die aktuellen ASAS/EULAR-Empfehlungen eine krankheitsmodifizierende Wirkung bei TNFα-Inhibitoren als bislang nicht belegt an.7
In der MEASURE 1-Studie konnte in einer verblindeten Auswertung anhand der Röntgenbilder der Wirbelsäule gezeigt werden, dass 97,1% der AS-Patienten, die zu Beginn der Therapie keine Syndesmophyten aufwiesen, diese auch nach zwei Jahren nicht ausgebildet hatten (n=32).2 Ein ähnliches Bild zeigte sich selbst bei den 48 AS-Patienten in der Auswertung, die bereits vor Beginn der Therapie mit Secukinumab im Röntgenbild Syndesmophyten aufwiesen, also einem höheren Risiko zur Ausbildung neuer Syndesmophyten unterliegen. Unter Therapie mit Secukinumab entwickelten 72,5% dieser Patienten keine weiteren Syndesmophyten.2
Insgesamt bestätigen damit MEASURE 1 und 2 für Secukinumab eine lang anhaltende Wirksamkeit und Verbesserung der Symptome der AS – und dies bei zugleich günstigem Sicherheitsprofil.1,8
Referenzen
1. Marzo-Ortega H et al., Secukinumab 150mg provides sustained improvements in the signs and symptoms of active ankylosing spondylitis with high retention rate: 3-year results from phase iii trial, MEASURE 2; Abstract THU0369, EULAR 2017, Madrid.
2. Braun J et al., Effect of secukinumab on clinical and radiographic outcomes in ankylosing spondylitis: 2-year results from the randomised phase III MEASURE 1 study. Ann Rheum Dis. 2016; 0:1-8.
3. Baraliakos X et al., Effect of Interleukin-17A Inhibition on Spinal Radiographic Changes through 2 Years in Patients with Active Ankylosing Spondylitis: Results of a Phase 3 Study with Secukinumab. Arthritis Rheum 2015; 67 (Suppl 10), Abstract 6L, ACR 2015, San Francisco.
4. van der Heijde et al., Assessment of radiographic progression in the spines of patients with ankylosing spondylitis treated with adalimumab for up to 2 years. Arthritis Res Ther 2009; 11: R127.
5. van der Heijde et al., Measurement and Treatment of Radiographic Progression in Ankylosing Spondylitis: Lessons Learned from Observational Studies and Clinical Trials. Arthritis Rheum 2008; 58: 1324-31.
6. van der Heijde et al., Radiographic findings following two years of infliximab therapy in patients with ankylosing spondylitis. Arthritis Rheum 2008; 58: 3063-70.
7. Van der Heijde D et al., 2016 update of the ASAS-EULAR management recommendations for axial spondyloarthritis. Ann Rheum Dis 2017; e-pub ahead of print 13. Januar 2017; DOI: 10.1136/annrheumdis-2016-210770.
8. Baraliakos X. et al., Secukinumab Provides Sustained Improvements in the Signs and Symptoms of Active Ankylosing Spondylitis: 3-year Results from a Phase 3 Extension Trial (MEASURE 1), Abstract THU0397, EULAR 2017, Madrid.
9. Kirkham BW et al. Interleukin-17A: a unique pathway in immune-mediated diseases: psoriasis, psoriatic arthritis and rheumatoid arthritis. Immunology. 2014; 141:133-42.
10. Ivanov S, Linden A. Interleukin-17 as a drug target in human disease. Trends Pharmacol Sci. 2009; 30(2):95-103
11. McInnes et al., Secukinumab, a human anti-interleukin-17A monoclonal antibody, in patients with psoriatic arthritis (FUTURE 2): a randomised, double-blind, placebo-controlled, phase 3 trial. Lancet 2015; 386:1137-46.