Selbstinjektion von Methotrexat

Schon länger wird im Forum über die Selbstinjektion von Methotrexat (z.B. Lantarel) durch die Patienten diskutiert. Wir haben dazu jetzt eine sehr interessante Studie ausgegraben, die sich mit den Sicherheitsaspekten dieser Behandlung beschäftigt.

(Montag, 01.04.2002, Priv. Doz. Dr. med. H.E. Langer)
Kategorie: Methotrexat

In dieser kanadischen Studie aus Vancouver wurden 40 Patienten trainiert, sich Methotrexat (und auch Gold) selber zu spritzen. Anschließend wurde über 3 Jahre die Sicherheit dieser Behandlungsmaßnahme überwacht.

65% der Patienten spritzten sich selbst; bei 35% wurden die Injektionen durch Angehörige vorgenommen, die vorher ebenfalls entsprechend trainiert worden waren.

Während einer durchschnittlichen Beobachtungsdauer von 34 Monaten kam es bei 2 der 40 Patienten zu einer oberflächlichen Reizung im Bereich der Injektionsstellen. 2 Patienten unterlief ein Dosierungsfehler, der aber glücklicherweise ohne Folgen blieb. Insgesamt war die Rate an Nebenwirkungen nicht höher als in einer Gruppe von Patienten, die die Injektionen im Rahmen einer klinischen Betreuung durch Krankenschwestern erhielten.

Arthur AB, Klinkhoff AV, Teufel A. (Mary Pack Arthritis Centre and the University of British Columbia, Vancouver, Canada): Safety of self-injection of gold and methotrexate, J Rheumatol. 1999;26:302-5.

Kommentar von rheuma-online: Die Selbstinjektion von Methotrexat durch Patienten wird immer häufiger praktiziert. Für die Betroffenen ist die damit verbundene Selbständigkeit vielfach von unschätzbarem Wert. Die Erfahrungen aus der täglichen rheumatologischen Praxis zeigen, dass diese Methode bei vielen Patienten nach entsprechender Einweisung völlig problemlos funktioniert. Die referierte Studie ist deshalb so wichtig, da sie auch wissenschaftlich belegt, dass solche Selbstinjektionen nicht mit einem erhöhten Risiko einhergehen.

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