SpA: TNF-Blocker bei geplanter Vaterschaft absetzen?

Die Spermienqualität von SpA-Patienten mit inaktiver Erkrankung und einer Langzeittherapie mit TNF-Inhibitoren war in dieser Studie mit der gesunder Kontrollpersonen vergleichbar. Aufgrund dieser Datenlage empfehlen die Autoren, bei geplanter Vaterschaft die Biologikabehandlung nicht abzusetzen.

(Donnerstag, 09.12.2010, Dr. Barbara Missler-Karger)

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In der Untersuchung wurde Samenproben von 26 Männern mit Spondylitis ankylosans (SpA), davon 15 Patienten unter TNF-Blockern (Infliximab, Etanercept oder Adalimumab) analysiert und mit den Normwerten laut Definition der WHO von 1999 abgeglichen. Als Vergleichskollektiv dienten 102 gesunde Kontrollpersonen.

Die Wissenschaftler fanden bei zehn der elf Patienten ohne anti-TNF-alpha-Behandlung anormale Spermien. Die Spermienbeweglichkeit und –vitalität bei diesen elf Patienten war deutlich schlechter als bei den 15 Patienten unter Langzeittherapie mit TNF-Blockern. Die Spermienkonzentration und –morphologie waren hingegen für die beiden Gruppen vergleichbar.

Zwischen den Proben der gesunden Kontrollpersonen und denen der SpA-Patienten unter TNF-Inhibitoren gab es keine auffälligen Unterschiede in der Spermienqualität. Bemerkenswerterweise fand man bei den 102 gesunden Männern ebenfalls relative häufig Spermienanomalien.

Schlussfolgerung:
Spermienanomalien waren in dieser Studie bei gesunden Männern relativ häufig. Bei SpA-Patienten mit aktiver Erkrankung war dieser Befund noch deutlicher ausgeprägt. Die Spermienqualität von SpA-Patienten mit inaktiver Erkrankung unter TNF-Blocker Therapie war jedoch mit der der gesunden Kontrollpersonen vergleichbar. Diese Datenlage spricht für eine Fortführung der TNF-Blockade bei geplanter Vaterschaft.

Literatur und Link

Effects of TNF antagonists on sperm characteristics in patients with spondyloarthritis
Peter M Villiger1, Gion Caliezi1, Véronique Cottin2, Frauke Förger1, Alfred Senn3, Monika Østensen1
Ann Rheum Dis 2010;69:1842-1844 doi:10.1136/ard.2009.127423
Abstract

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