TNF-Inhibitoren und Schwangerschaft: Ausgang von 130 Schwangerschaften - Daten aus dem British Society for Rheumatology Biologics Register

Ohne weitere evidenz-gesicherte Ergebnisse können Leitlinien mit der Empfehlung, TNF-Inhibitoren während der Schwangerschaft nicht einzusetzen, noch nicht geändert werden.

(Donnerstag, 31.03.2011, Dr. Barbara Missler-Karger)

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Im British Society for Rheumatology Biologics Register (BSRBR) werden generell Daten zu unerwünschten Ereignissen wie auch zu Schwangerschaften bei Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA), die mit Inhibitoren des Tumornekrosefaktor-alpha (TNF) behandelt wurden, dokumentiert.

Ziel des vorliegenden Berichts war eine aktuelle Zusammenfassung der Daten aus dem BSRBR zu Schwangerschaften und resultierenden Geburten bei Frauen unter TNF-Blockern.

Die Patienten wurden gemäß des Behandlungszeitraums kategorisiert:

1) Behandlung mit TNF-Inhibitoren und Methotrexat (MTX)  
    und/oder Leflunomid (LEF) während des Zeitraums der Konzeption (n=21
    Schwangerschaften);
2) Behandlung mit TNF-Inhibitoren während des Zeitraums der Konzeption
    (n=50);
3) Behandlung mit TNF-Inhibitoren vor der Konzeption (n=59);
4) keine Therapie mit TNF-Blockern (Kontrollgruppe, n=10).

Von den insgesamt 130 dokumentierten Schwangerschaften während oder vor einer Behandlung mit TNF-Inhibitoren kamen 88 Kinder lebend zur Welt.

Die Zahl der Spontanaborte war bei den Patientinnen, die während der Konzeption mit TNF-Inhibitoren behandelt worden waren, am höchsten: in Kombination mit MTX/LEF 33 Prozent, ohne diese DMARD-Kombination 24 Prozent.

Die Spontanabortrate betrug bei den Frauen mit einer anti-TNF-Therapie vor der Schwangerschaft 17 Prozent und in der Kontrollgruppe zehn Prozent. Insgesamt wurden zehn Schwangerschaftsabbrüche vorgenommen.

Fazit
Auch wenn die Daten heute vielversprechend klingen, kann keine verbindliche Schlussfolgerung über die Sicherheit von TNF-Blockern während der Schwangerschaft aus diesen Daten gezogen werden. Ohne weitere evidenz-gesicherte Ergebnisse können Leitlinien mit der Empfehlung, TNF-Inhibitoren während der Schwangerschaft nicht einzusetzen, noch nicht geändert werden.

Literatur und Links

Anti-TNF therapies and pregnancy: outcome of 130 pregnancies in the British Society for Rheumatology Biologics Register
Suzanne M M Verstappen, Yvonne King, Kath D Watson, Deborah P M Symmons, Kimme L Hyrich, ; BSRBR Control Centre Consortium, BSR Biologics Register
Ann Rheum Dis doi:10.1136/ard.2010.140822 online first:  01/03/2011
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