Vitamin-D Mangel bei kardiovaskulären Erkrankungen

Rezeptoren für Vitamin D sind im Gewebe ubiquitär vorhanden. Dazu gehören die glatte Muskulatur der Gefäße, das Endothel und die Kardiomyozyten. Ein Mangel an Vitamin D hat daher vermutlich negative Effekte auf das Herz-Kreislauf-System. Langzeitdaten fehlen jedoch. Die Autoren von der "Harvard Medical School" und der Universität Boston, USA, haben die Daten der "Framingham Offspring" Studie analysiert, um konkrete Ergebnisse zu liefern.

(Freitag, 08.02.2008, Dr. Barbara Missler-Karger)
Kategorie: Ernährung, Vitamin D

r-o Tabelle: Beispiele für den Gehalt an Vitamin D in Nahrungsmitteln

Von 1739 Teilnehmern der Framingham Offspring Studie (mittleres Alter 59 Jahre, 55% weiblich) ohne vorangegangene kardiovaskuläre Erkrankungen wurde der Vitamin D Status erhoben, indem die 25-Dihydroxy-Vitamin D (25-OH D) Spiegel gemessen wurden.

Ein Vitamin D Mangel wurde vorher in zwei Kategorien eingeteilt: < 15 ng/ml und < 10 ng/ml.
28% der Teilnehmer wiesen Werte von < 15 ng/ml und 9% < 10 ng/ml auf.

Während einer durchschnittlichen Beobachtungszeit von 5,4 Jahren entwickelten 120 Personen erste Herz-Kreislauf Probleme. Die Personen mit einem 25-OH D Spiegel von < 15 ng/ml hatten im Vergleich zu den Studienteilnehmern mit höheren Vitamin D Spiegeln eine relative Risikosteigerung (Hazard-Ratio) für kardiovaskuläre Ereignisse von 1,62.

Dieser Effekt wurde nur bei Personen mit Bluthochdruck beobachtet (Hazard-Ratio 2,13), nicht jedoch bei Personen mit normalem Blutdruck (Hazard-Ratio 1,04).

Das kardiovaskuläre Risiko stieg mit abnehmendem 25-OH D: multivariabel adjustierte Hazard-Ratio von 1,53 für die Gruppe mit Serumspiegeln von 10 bis < 15 ng/ml und 1,8 bei einem Serumgehalt < 10 ng/ml. Eine weitere Berücksichtigung des C-reaktiven Proteins, körperlicher Aktivität oder eine Vitamininahme hatte keinen Einfluss auf diese Ergebnisse.

Fazit:

Ein Mangel an Vitamin D steht im Zusammenhang mit kardiovaskulären Erkrankungen. Es sind jedoch weitere Studien erforderlich, um zu ermitteln, welche Korrektur des Mangels an Vitamin D zur Prävention von Herz-Kreislauferkrankungen beitragen könnte.

Literatur und Link

http://circ.ahajournals.org/cgi/content/abstract/117/4/503?etoc
Thomas J. Wang, MD; Michael J. Pencina, PhD; Sarah L. Booth, PhD; Paul F. Jacques, DSc; Erik Ingelsson, MD, PhD; Katherine Lanier, BS; Emelia J. Benjamin, MD, MSc; Ralph B. D’Agostino, PhD; Myles Wolf, MD, MMSc*; Ramachandran S. Vasan, MD*
Vitamin D Deficiency and Risk of Cardiovascular Disease
Circulation, 2008;117:503-511
Abstract

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