Wirksamkeit und Sicherheit von Leflunomid bei DMARD-naiven Patienten mit früher rheumatoider Arthritis: Vergleich einer hohen Initialdosis mit einem fixen Dosierungsschema

Leflunomid (Arava®)war bei diesen DMARD-naiven Patienten mit früher Rheumatoider Arthritis effektiv. Bei Verwendung einer Initialdosis von 100 mg Leflunomid wurde kein zusätzlicher Nutzen beobachtet, was möglicherweise mit der erhöhten Rate unerwünschter Wirkungen zu Beginn zusammenhing. Der Vorteil eines Beginns der Leflunomid-Therapie mit einer hohen Startdosis wurde bei diesen Patienten nicht bestätigt

(Montag, 25.02.2013, Dr. Barbara Missler-Karger)

In diese multizentrische, doppelblinde, randomisierte klinische Studie waren erwachsene Patienten, bei denen innerhalb der vorangegangenen sechs Monate eine RA-Diagnose (ACR Kriterien) gestellt worden war, einbezogen. Die Patienten erhielten randomisiert entweder ein Initialdosis von 100 mg oder 20 mg Leflunomid drei Tage lang, gefolgt von einer dreimonatigen offenen Erhaltungsphase mit 20 mg Leflunomid täglich.

Primärer Endpunkt war die Rate an ACR20-Respondern zu Studienende in der Intention-to-Treat Population. Sekundäre Parameter waren ACR20-, ACR50-, ACR70- und DAS28-Ansprechraten nach einem und drei Monaten sowie das Sicherheitsprofil.

Die Intention-to-Treat Population bestand aus 120 Patienten (mittlere Zeit nach der RA-Diagnose 0,95 Monate). Die ACR20 Ansprechrate nach Studienende betrug 69,0 Prozent (95% Konfidenzintevall(CI): 60,5%, 77,4%).

Die Ansprechraten waren in der Gruppe der Patienten mit der Initialdosis signifikant niedriger (58,5 %, CI: 45,2%, 71,8%), p=0,025) als in der Patientengruppe mit festem Dosisschema (77,8% CI: 67,5%, 88,0%). Die ACR50-, ACR70- und DAS28-Ansprechraten nach drei Monaten lagen bei 41,4, 17,7 bzw. 81,7 Prozent. Hier bestanden keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen.

Unerwünschte Wirkungen wurden bei 53,7 Prozent der Patienten mit 100 mg Leflunomid Initialdosis und bei 49,3 Prozent der Patienten mit dem fixen Dosisschema dokumentiert. Die häufigsten Ereignisse waren Diarrhoe und erhöhte Leberfunktionsenzyme – sie traten häufiger und früher im Verlauf der Therapie mit 100 mg Inialdosis auf.

Fazit:
Leflunomid war bei diesen DMARD-naiven Patienten mit früher Rheumatoider Arthritis effektiv. Bei Verwendung einer Initialdosis von 100 mg Leflunomid wurde kein zusätzlicher Nutzen beobachtet, was möglicherweise mit der erhöhten Rate unerwünschter Wirkungen zu Beginn zusammenhing. Der Vorteil eines Beginns der Leflunomid-Therapie mit einer hohen Dosierung wurde bei diesen Patienten nicht bestätigt.

Literatur und Links


Efficacy and safety of leflunomide in DMARD-naïve patients with early rheumatoid arthritis: comparison of a loading and a fixed-dose regimen
Maurizio Cutolo1, Horatiu Boloşiu2, Gilles Perdriset3, for the LEADER Study Group
Rheumatology (2013) doi: 10.1093/rheumatology/kes321 First published online: February 11, 2013
Abstract

weitere Informationen zu Leflunomid bei rheuma-online: 

Montag, 21.01.2013
Die SMILE Studie – Sicherheit von Methotrexat in Kombination mit Leflunomid bei Rheumatoider Arthritis 

Montag, 27.08.2012
Risikofaktoren für schwere Infektionen bei RA-Patienten, die mit Leflunomid behandelt werden 

Dienstag, 28.02.2012
Effektivität einer Kombination von Rituximab mit Methotrexat oder Leflunomid bei RA-Patienten: Einjahresergebnisse der CERERRA Kollaboration

Mittwoch, 24.08.2011
Update 2011: Leflunomid bei rheumatoider Arthritis – Stärken und Schwächen

Mittwoch, 08.06.2011
Leflunomid bei Dialysepatienten mt rheumatoider Arthritis – eine Studie zur Pharmakokinetik des DMARDs

Donnerstag, 10.02.2011
Neubewertung der klinischen Daten für Leflunomid bei rheumatoider Arthritis und Psoriasisarthritis

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