Zusammenhang zwischen Carotinaufnahme aus Obst und Gemüse und Vorliegen eines metabolischen Syndroms

Die Befragung zu Ernährungsgewohnheiten bei 374 Männern mittleren und fortgeschritteneren Alters hat gezeigt: Eine höhere Menge mit der Nahrung zugeführter Carotinoide – insbesondere Beta-Carotin und Lycopin – ist mit einem verminderten Auftreten eines metabolischen Syndroms sowie mit niedrigeren Messwerten für eine Adipositas und für die Serumtriglyceride verknüpft.

(Donnerstag, 21.05.2009, Dr. Barbara Missler-Karger)
Kategorie: Ernährung

Amaretti-Pfirsiche - ein wunderbarer Nachtisch, der auch noch reichlich Carotinoide liefert. Foto: Prov. Doz. Dr. med H.E. Langer

Carotinoide sind in der Natur weit verbreitete gelbe bis dunkelorange Farbstoffe. Sie gehören zu den sekundären Pflanzenstoffen, die u.a. antioxidative Eigenschaften besitzen, also freie Radikale unschädlich machen, die z. B. empfindliche Zellstrukturen schädigen können.

Weiterhin wurde in der Karlsruher Carotinoidstudie gezeigt, dass es nach dem Verzehr von Karotten- oder Tomatensaft zu einer signifikanten Zunahme des - einen anti-entzündlich vermittelnden Effekt vermittelnden - Interleukin-2* kam.

Inwieweit diese beiden gesundheitsfördernden Eigenschaften der Carotinoide sich auch positiv auf das Risiko, ein metabolisches Syndrom zu entwickeln, auswirken, haben holländische Forscher jetzt untersucht.

Hierzu wurden 374 Männer im Alter von 40 bis 80 Jahren mit einem Erhebungsbogen zur Ernährung befragt und daraus die Mengen der verzehrten Carotinoide: β-Carotin, α-Carotin, β-Cryptoxanthin, Lycopin, Lutein und Zeaxanthin geschätzt.

Die Laborwerte für den Blutzucker, die Triglyceride und das HDL-Cholesterin sowie der Taillenumfang, der systolische und diastolische Blutdruck der Patienten dienten der Diagnose eines möglichen metabolischen Syndroms.

Bei 22 Prozent der Männer wurde ein metabolisches Syndrom festgestellt. Es bestand eine inverse Assoziation zwischen der Gesamtmenge an Carotinoiden und an Lykopin und dem Vorliegen eines metabolischen Syndroms.

Größere Gesamtmengen an verzehrten β-Carotin, α-Carotin und Lycopin standen im Zusammenhang mit einem geringeren Taillenumfang und einer geringeren Menge an viszeralem bzw. subkutanem Fett. Und - je mehr Lykopin die Männer mit der Nahrung zu sich genommen hatten, desto geringer war der Gehalt an Triglyceriden im Blut.

*vereinfacht: Interleukin-2 aktiviert die Teilung der T-Zellen und gehört daher zu den Wachstumsfaktoren. Die Produktion des anti-inflammatorischen Interleukin-4 benötigt IL-2

Literatur und Link

Dietary Carotenoid Intake Is Associated with Lower Prevalence of Metabolic Syndrome in Middle-Aged and Elderly Men
Ivonne Sluijs*, Joline W. J. Beulens, Diederick E. Grobbee and Yvonne T. van der Schouw
Journal of Nutrition, Vol. 139, No. 5, 987-992, May 2009doi:10.3945/jn.108.101451
Link zum Abstract
Julius Center for Health Sciences and Primary Care, University Medical Center Utrecht, 3508 GA Utrecht, The Netherlands

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