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Aktuelles vom EULAR: Einjahresergebnisse der LITHE-Studie

Tocilizumab (RoACTEMRA®) verhinderte strukturelle Gelenkschäden, verbesserte die körperliche Funktionskapazität und steigerte die die Remissionsrate bei RA-Patienten, die unzureichend auf Methotrexat angesprochen hatten - so das Fazit aus der LITHE-Studie.

Kategorie: Rheumatoide Arthritis, Tocilizumab
(Mittwoch, 17.06.2009, Dr. Barbara Missler-Karger)

In dieser fünften Phase-III Studie eines weltweit durchgeführten Studienprogramms mit Tocilizumab (TCZ) wird die Effektivität von TCZ plus MTX bei Patienten untersucht, deren Ansprechen auf MTX als Monotherapie unbefriedigend war.

In der Einjahresphase der randomisierten (1:1:1), doppelblinden, placebokontrollierten, über zwei Jahre geplanten LITHE-Studie erhielten Patienten mit mäßig schwerer bis schwerer RA stabile Dosen von MTX einmal pro Woche peroral oder parenteral (10-25 mg) plus 4 mg oder 8 mg/ kg Tocilizumab parenteral alle vier Wochen oder MTX plus Placebo (Kontrolle).

Zu den primären Endpunkten gehörten die Veränderung nach 24 und 52 Wochen a) bei den ACR20-Ansprechkriterien, b) im Genant-modifizierten Sharp-Score (GmTSS) und c) bei der körperlichen Funktionskapazität (AUC der Veränderungen im Health Assessment Questionnaire Disabilitiy Index (HAQ-DI) von Studienbeginn bis zu 52 Wochen). Ein zentraler sekundärer Endpunkt war die DAS28 Remission zu jedem Zeitpunkt.

Die Wirksamkeit von Tocilizumab nahm im Laufe der Behandlung auch nach sechs Monaten weiter zu.

Die primären Endpunkte wurden allesamt erfüllt (Intention To Treat, ITT, n=1.190).

Nach 52 Wochen wurde bei den Patienten in der TCZ8mg-Gruppe eine signifikant stärkere Hemmung der Gelenkzerstörung (74%) ermittelt als in der Kontrollgruppe. In beiden TCZ-Gruppen wurden signifikant mehr Patienten ohne radiologische Progression ermittelt (p≤0,0001, s. Tabelle im Abstract).

Auch die Verbesserung der körperlichen Funktionseinschränkungen war unter beiden Tocilizumab-Dosierungen signifikant besser als unter Placebo (p≤0,0001). Die ACR20/50/70-Kriterien erfüllten in beiden TCZ-Gruppen signifikant (p≤0,0001) mehr Patienten (s. Tabelle im Abstract). Das galt auch für die DAS28 Remissions-Raten (s. Grafik).

Eine Analyse von Untergruppierungen ergab, dass Wirksamkeit von TCZ unabhängig von Basisparametern, wie Krankheitsdauer, Krankheitsaktivität oder Rheumafaktor eintrat.

Fazit der auf dem EULAR 2009 in Kopenhagen vorgetragenen Auswertung der LITHE-Studie: Tocilizumab in Kombination mit MTX verhindert strukturelle Gelenkschäden, verbessert die körperliche Funktionskapazität und steigert die DAS28-Remissionsrate besser als die MTX-Monotherapie. Die DAS28-Remissionsrate stiegen auch während der Wochen 25 bis 52 noch an, ein Hinweis darauf, dass der klinische Nutzen von Tocilizumab im Laufe der Behandlung weiter zunimmt.

Literatur und Links


[EULAR OP-0157]   TOCILIZUMAB INHIBITS STRUCTURAL JOINT DAMAGE, IMPROVES PHYSICAL FUNCTION, AND INCREASES DAS28 REMISSION RATES IN RA PATIENTS WHO RESPOND INADEQUATELY TO METHOTREXATE: THE LITHE STUDY
J. Kremer*1, R. Fleischmann2, J. Brzezicki3, P. Ambs4, E. Alecock5, R. Burgos-Vargas6, A. Halland7
1, Albany Medical College, Albany, NY, 2, University of Texas Southwestern Medical Center, Dallas, TX, United States, 3, Wojewódzki Szpital Zespolony, Torun, Poland, 4, Roche, Basel, Switzerland, 5, Roche, Welwyn, United Kingdom, 6, Hospital General de México, Mexico City, Mexico, 7, Panorama Medical Centre, Cape Town, South Africa
Link zum Abstract

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