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Prädiktoren für ein schlechtes Ansprechen auf Etanercept bei Kindern mit einem polyartikulären Verlauf einer JIA

Patienten mit einem polyartikulären Verlauf einer juvenilen idiopathischen Arthritis zeigen hohe Ansprechraten auf Etanercept auch bei den PedACR70-Kriterien. Patienten mit einer längeren Krankheitsdauer, weiblichem Geschlecht, fehlenden ANAs, Begleittherapie mit Corticoiden, jedoch niedrigerer Krankheitsaktivität, BSG und Anzahl der betroffenen Gelenke sprachen nach sechs Monaten signifikant schlechter auf die Etanercept-Therapie an.

Kategorie: juvenile rheumatoide Arthritis, Etanercept
(Mittwoch, 20.07.2011, Dr. Barbara Missler-Karger)

Seit der Einführung von Etanercept vor 10 Jahren konnte der Krankheitsverlauf bei der Mehrzahl der Kinder mit einer juvenilen idiopathischen Arthritis (JIA) deutlich verbessert werden.

Mit Ausnahme der systemisch beginnenden JIA wird ein Nutzen der Etanercept-Therapie bei vielen Patienten aus allen Kategorien der kindlichen Arthritiden gesehen. Es gibt allerdings nur wenige Daten über Prädiktoren für das Ansprechen auf die Therapie mit dem TNF-Inhibitor.

Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft pädiatrischer Rheumatologen in Deutschland und Österreich haben daher eine Analyse des deutschen Etanercept Kinder-Registers durchgeführt mit Augenmerk auf demographische Basisdaten, klinische, Gelenk- und Laborparameter, die auf dem diesjährigen EULAR in London vorgestellt worden ist.

Das Register umfasst Daten von 1.345 Patienten, die im Verlauf von 10 Jahren rekrutiert und in einer prospektiven, offenen, multizentrischen Studie weiter beobachtet wurden. In die Analyse wurden die Patienten einbezogen, die erstmals seit sechs Monaten mit Etanercept behandelt wurden.

Insgesamt wurden 517 Patienten mit seropositiver (19 %) und seronegativer (55 %) poly-JIA sowie mit ausgeprägter oligo-JIA (26 %) mit einer Behandlungsdauer von sechs Monaten identifiziert. Von den kleinen Patienten waren 73 Prozent weiblich

Ein Ansprechen gemäß den American College of Rheumatology Pediatric Score, PeDACR30 Kriterien hatten 87 Prozent der Patienten erreicht. Patienten, die diesen Score nicht erreicht hatten, waren tendenziell zu Krankheitsbeginn älter, hatten eine kürzere Krankheitsdauer vor Therapiebeginn, eine niedrigere BSG und eine niedrigere durch den Arzt bewertete Krankheitsaktivität. Ein prognostischer Parameter für ein Nicht-Ansprechen war das Fehlen von antinukleären Antikörpern (ANA).

58 Prozent der Patienten sprachen gemäß den PedACR70 Kriterien an. Patienten, die nach sechs Monaten diese Kriterien nicht erfüllten, hatten tendenziell eine längere Krankheitsdauer, waren zu Therapiebeginn älter, hatten eine niedrigere BSG und weniger aktive (schmerzhafte und geschwollenen) Gelenke.

Prognostische Parameter für das Nicht-Erreichen eines PedACR70-Ansprechens war das weibliche Geschlecht, Fehlen von ANAs und die Begleittherapie mit Corticoiden

Schlussfolgerung
Patienten mit einem polyartikulären Verlauf einer JIA zeigen hohe Ansprechraten auf Etanercept auch bei den PedACR70-Kriterien. Patienten mit einer längeren Krankheitsdauer, weiblichem Geschlecht, fehlenden ANAs, Begleittherapie mit Corticoiden, jedoch niedrigerer Krankheitsaktivität, BSG und Anzahl der betroffenen Gelenke sprachen nach sechs Monaten signifikant schlechter auf die Etanercept-Therapie an

Literatur und Links


EULAR 2011 - FRI0177
PREDICTORS OF POOR RESPONSE TO ETANERCEPT IN POLYARTICULAR JUVENILE IDIOPATHIC ARTHRITIS
G. Horneff 1,*, H. I. Huppertz 2, G. Ganser 3, J. P. Haas 4, H. Girschick 5, K. Minden 6 and Collaborative working group of paediatric rheumatologists in Germany and Austria
1Centre of Pediatric Rheumatology, Asklepios Clinics, Sankt Augustin, 2Pediatrics, Prof. Hess Children's Hospital, Bremen, 3Centre of Pediatric Rheumatology, St. Josef Stift, Sendenhorst, 4German Centre of Pediatric Rheumatology, Rummelsberger, Garmisch-Partenkirchen, 5Pediatrics, Vivantes Clinics, 6Pediatrics, Charite, Berlin, Germany
Abstract

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