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Validierung der funktionellen Magnetresonanztomographie als diagnostisches Werkzeug für die schnelle Symptomkontrolle der Therapie mit Certolizumab-Pegol (Cimzia®) bei rheumatoider Arthritis

In dieser Untersuchung spiegelte sich die Blockade des Tumornekosefaktors in einer Änderung der neuronalen Aktivität im ZNS und war bereits Tage vor der antientzündlichen Wirksamkeit messbar.

Kategorie: Certolizumab pegol, Rheumatoide Arthritis
(Montag, 11.07.2011, Dr. Barbara Missler-Karger)

Ziel dieser auf dem diesjährigen EULAR-Kongress in London vorgestellten Studie war, die schnellen Effekte der Blockade des Tumornekrosefaktor-alpha im zentralen Nervensystem (ZNS) bei Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) zu definieren.

Die Autoren der Universität Erlangen-Nürnberg haben die Hypothese aufgestellt, dass dem klinischen Ansprechen bereits ZNS-Effekte vorangehen. Die Wissenschaftler haben daher mit der non-invasiven funktionellen Magnetresonanztomographie (fMRI) Veränderungen der Blut-Sauerstoff-abhängigen (BOLD) neuronalen Aktivität im Gehirn vorgenommen [1].

In die Untersuchung wurden zehn RA-Patienten mit einem DAS28 von mehr als 3,2 einbezogen, die auf mindestens ein konventionelles DMARD nicht angesprochen hatten. Sie erhielten 400 mg Certolizumab an den Tagen 0, 14 und 28. Die fMRI-Scans des Gehirns wurden ebenso wie die DAS28- und die HAQ-Scores an den Tagen 0, 3, 7 und 28 erhoben.

Bereits nach drei Tagen nach der ersten Certolizumab-Applikation nahm das BOLD-Signalvolumen signifikant um 38 Prozent ab. Das BOLD Signalvolumen spiegelt die Gelenkkompression und die dadurch beeinflussten thalamischen und somatosensorischen Regionen der Gehirnrinde, die an der Schmerzempfindung beteiligt sind, wie auch das limbische System und deren Reaktion.

Zu diesem frühen Zeitpunkt wurde jedoch noch keine Abnahme der klinischen entzündungsparameter beobachtet. Zu dem Zeitpunkt, als eine klinische Verbesserung offensichtlich war, war das BOLD-Signalvolumen bereits um 62 Prozent reduziert.

Fazit:
Die Blockade des Tumornekosefaktors drückt sich in einer Änderung der neuronalen Aktivität im ZNS aus und ist bereits Tage vor der antientzündlichen Wirksamkeit messbar. Diese Ergebnisse bestätigen Fallberichte über schnelle subjektive Verbesserungen des Krankheitsbefindens von RA-Patienten nach Gabe von TNF-Inhibitoren und legen nahe, dass schnelle Veränderungen in der neuronalen Aktivität dem Nachlassen der Entzündungsreaktionen vorausgehen.

Literatur und Links

EULAR 2011 - THU0303
VALIDATION OF FUNCTIONAL MRI (FMRI) AS A DIAGNOSTIC TOOL FOR RAPID SYMPTOM CONTROL BY CERTOLIZUMAB-PEGOL IN PATIENTS WITH RA
J. Rech 1,*, S. Finzel 1, S. Kreitz 2, M. Englbrecht 1, A. Doerfler 3, M. Saake 3, A. Hess 2, G. Schett 1
1Department of Internal Medicine 3, UNIVERSITY OF ERLANGEN-NUREMBERG, 2Institute of Experimental and Clinical Pharmacology and Toxicology, 3Division of Neuroradiology, Erlangen, Germany
Abstract

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