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Fragen und Antworten

Eine Frage von N.G.:

Seit 1996 leide ich an einer chronischen Polyarthritis. Nach Therapie mit anfangs Resochin, später Methotrexat 25 mg pro Woche als Tablette erhalte ich seit einer Woche Adalimumab im Rahmen einer klinischen Studie. Die Methotrexat-Therapie läuft weiter, zusätzlich bekomme ich unverändert noch 7 mg Cortison pro Tag. Welche Erfahrungen gibt es zur Kombinationstherapie von Adalimumab mit Methotrexat und der zusätzlichen Gabe von Cortison?

Die Antwort gibt Priv. Doz. Dr. med. H.E. Langer, 7.08.2003:

Adalimumab (D2E7, Handelsname Humira) ist ein neuer TNF-alpha-Blocker, der in der Monotherapie oder in Kombination mit Methotrexat eingesetzt werden kann. Ob eine Kombination mit Methotrexat erfolgt oder die Therapie als Monotherapie durchgeführt wird, d.h. mit Adalimumab alleine, entscheidet sich u.a. danach, ob bereits eine vorhergehende Therapie mit Methotrexat erfolgte, die z.T. , aber nicht ausreichend wirksam war („add-on-Therapie mit Adalimumab bei einem sogenannten teilweisen Ansprechen / partieller Remission auf Methotrexat), oder ob beispielsweise Methotrexat vollkommen unwirksam war oder wegen Nebenwirkungen oder Gegenanzeigen („Kontraindikationen“) nicht oder nicht mehr gegeben werden sollte, kann oder darf (in diesem Fall würde dann eine Monotherapie mit Adalimumab durchgeführt).

 

Je nach individueller Situation, insbesondere auch in Abhängigkeit von der Krankheitsaktivität, wird zusätzlich zu Adalimumab und ggf. Methotrexat noch Cortison gegeben, zumindest als Überbrückung, bis die Wirkung der TNF-Blockade ausreichend eingesetzt hat. Ziel einer jeden krankheitskontrollierenden Therapie ist auf Dauer eine Dosisreduktion von Cortison, im günstigsten Fall sogar der vollständige Verzicht auf Cortison. Dies ist aber bei einigen Patienten nicht möglich.

 

Wenn Methotrexat und Cortison gut vertragen werden, gibt es in der Kombination mit Adalimumab keine speziellen Probleme mit der Verträglichkeit.

 

An möglichen Nebenwirkungen, die sich speziell durch die Kombination von Adalimumab mit Methotrexat ergeben, ist in erster Linie ein erhöhtes Infektionsrisiko gegenüber einer Monotherapie mit Adalimumab zu nennen. Dieses Risiko wächst, wenn zusätzlich Cortison gegeben werden muß. Deshalb ist es unter einer solchen intensivierten Behandlung von besonderer Bedeutung, dass die vorgeschriebenen Kontrollen regelmäßig und sorgfältig durchgeführt werden.

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