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Fragen und Antworten

Eine Frage von Uwe K.:

Ich bin seit 1972 an Sklerodermie erkrankt und habe seit 1972 Imurek in Kombination mit Prednisolon bekommen. Durch das Prednisolon schleicht sich nun seit einiger Zeit eine Osteoporose, hauptsächlich der Wirbelsäule an.

 

Nun habe ich die Medikamente im Januar 2003 abgesetzt und nehme nichts mehr, wobei die Sklerodermie langsam weitergeht.

 

Nun dieFrage: Würde das Medikament Adalimumab auch bei dieser Krankheit helfen? Und wo könnte man mehr Info's dazu bekommen?

Die Antwort gibt Priv. Doz. Dr. med. H.E. Langer, 22.02.2004:

Es gibt einige wenige Fallberichte über den Einsatz von TNF-alpha-Blockern bei der Sklerodermie. Zu Adalimumab sind mir entsprechende Mitteilungen gegenwärtig nicht bekannt, ich werde aber versuchen, mehr darüber in Erfahrung zu bringen.

 

Adalimumab (Humira) ist weltweit derzeit nur für die Therapie der rheumatoiden Arthritis zugelassen, so auch in Deutschland. Damit liegt bei einer Anwendung außerhalb dieses Krankheitsbildes ein sogenannter „off-label-use“ vor, d.h. es besteht für die gesetzliche Krankenversicherung grundsätzlich zunächst keine Verpflichtung, die Kosten für eine solche Therapie zu übernehmen. Es gibt zwar nach einem aktuellen Grundsatzurteil des Bundesgerichtshofes (BGH) einige Ausnahmen, die aber sehr eng definiert sind und in der Regel erfordern, daß schon irgendein Wirksamkeitsnachweis für den Einsatz des jeweiligen Präparates für die geplante Anwendung vorliegt. Dies ist nach meinem derzeitigen Kenntnisstand bei der Anwendung von Adalimumab (Humira) bei der Sklerodermie nicht der Fall.

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