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Fragen und Antworten

Eine Frage von C.M. aus USA:

I am taking Humira 40 mg every 10 days. My question is do you have experience with Anakinra in Bechterew? What is your experience with Leflunomide in Bechterew?

 

Zur Behandlung eines M. Bechterew bekomme ich 40 mg Humira alle 10 Tage. Welche Erfahrungen gibt es mit Anakinra (Kineret) bei M. Bechterew? Wie sind die Erfahrungen mit Leflunomid (Arava)?

Die Antwort gibt Priv. Doz. Dr. med. H.E. Langer, 14.12.2003:

My personal experience with Leflunomide (Arava) in Bechterew is that it is not very effective. That agrees with results from clinical studies with Leflunomide in seronegative spondarthritis, where only aKeywords: ankylosierende Spondylitis * M. Bechterew * Adalimumab * Humira * TNF-alpha-Blocker * Anakinra * Kineret * Leflunomid * Arava * Wirksamkeit

small efficacy was observed.

 

A pilot study from Berlin shows efficacy of Anakinra in Bechterew, but as primary therapy TNF-Blockers are more effective. Anakinra may be of value as second line therapy in Bechterew´s disease after failure of TNF-Blockers or when TNF-Blocker cannot be given due to side effects, contraindications or other reasons.

 

My own experience with Anakinra in M. Bechterew refers to one single patient with severe disease and high disease activity under higher doses of steroids and after failure of any conventional DMARD therapy like Sulfasalazine, Methotrexate or Leflunomide.

 

The patient responded very well to Infliximab (Remicade) initially; this therapy had to be stopped because of side effects, however. We started Anakinra (Kineret) with 100 mg subcutaneously every day in August 2003. Signs and symptoms improved slowly but continously; efficacy was good after about 2 or 3 months and excellent after 6 months. BASDAI (Bath Ankylosing Spondylitis Disease Activity Index) improved by more than 50 percent as well as ESR and CRP (c-reactive protein). Disease activity increased, when we stopped therapy; actually we started the therapy again and again observe a good and fast response.

 

Please notice that this answer is only a general statement and not an individual recommandation. Individual advice is not possible via Internet and must be done by your doctor.

 

 

Meine persönliche Erfahrung mit dem Einsatz von Leflunomid (Arava) bei M. Bechterew deutet eher auf eine geringe Wirksamkeit. Diese Beobachtung steht im Einklang mit den Daten aus klinischen Studien zur Therapie von Spondylarthropathien mit Leflunomid, wo sich auch nur eine geringe Wirksamkeit zeigte.

 

Hinsichtlich Anakinra (Kineret) zeigt eine Pilotstudie der Freien Universität Berlin eine Wirksamkeit dieser Substanz bei der Behandlung des M. Bechterew; als primäre Therapie sind aber TNF-alpha-Blocker bei dieser Erkrankung wirksamer. Kineret hat einen möglichen Stellenwert als Alternative bei solchen Patienten, die auf eine Therapie mit TNF-alpha-Blockern nicht ausreichend oder gar nicht angesprochen haben oder bei denen TNF-alpha-Blocker aus unterschiedlichen Gründen nicht gegeben werden können oder dürfen, z.B. wegen Kontraindikationen / medizinischen Gegenanzeigen oder wegen Unterträglichkeit.

 

Eine eigene Beobachtung mit der Therapie des M. Bechterew bezieht sich auf einen Patienten mit einer schweren, hochaktiven Verlaufsform, bei dem alle traditionellen DMARDs versagt hatten und bei dem trotz einer höherdosierten Cortisontherapie eine Krankheitsaktivität bestand.

 

Dieser Patient zeigte zunächst ein sehr gutes Ansprechen auf Infliximab (Remicade). Diese Therapie musste dann aber wegen Nebenwirkungen beendet werden. Wir begannen daraufhin eine Therapie mit Anakinra (Kineret) in einer Dosierung wie bei der rheumatoiden Arthritis, d.h. 100 mg täglich subkutan. Innerhalb der nächsten Wochen gingen die Symptome kontinuierlich immer mehr zurück. Nach 3 Monaten war eine gute Wirksamkeit zu verzeichnen, die in der Folge über 3 Monate noch weiter zunahm. Die Krankheitsaktivität im BASDAI (Bath Ankylosing Spondylitis Disease Activity Index) verbesserte sich um mehr als 50%, parallel kam es zu einer ebenso starken Abnahme der BSG und des c-reaktiven Proteins. Unter einer Dosisreduktion und einem nachfolgenden Auslassversuch stieg die Krankheitsaktivität wieder an. Mit Wiederaufnahme der Therapie kam es bald wieder zu einem guten therapeutischen Ansprechen.

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