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Fragen und Antworten

Eine Frage von Kerstin R.:

Kann man Arava auch bei der Dermatomyositis einsetzen, als Immunsuppressivum zuzüglich zu Cortison und /oder Imurek?

 

Die Antwort gibt Priv. Doz. Dr. med. H.E. Langer, 1.01.1970:

Klinische Studien zum Einsatz von Leflunomid (Arava) bei der Dermatomyositis sind mir nicht bekannt. Ich habe dazu auch keine Hinweise bei einer umfangreicheren Literatursuche in medizinischen Datenbanken gefunden.

Nach dem gegenwärtigen Stand wird die Dermatomyositis zunächst mit Cortison behandelt, anfangs von den meisten Rheumatologen in einer Dosierung von 1 mg pro kg Körpergewicht. Wenn es darunter zu einer unzureichenden Wirkung kommt, d.h. keine Remission erzielt wird, und / oder wenn für einen längeren Zeitraum höhere Cortisondosen benötigt werden, d.h. die Dosis im Verlauf nicht in den low-dose-Bereich von 5 mg Prednisolon oder weniger gebracht werden kann, kommt eine Behanldung mit Immunglobulin-Infusionen oder eine immunsuppressive Therapie mit Medikamenten wie Azathioprin (z.B. Imurek, Azathioprin medac) oder Methotrexat (z.B. Lantarel) in Betracht. Bei einer Lungenbeteiligung (interstitielle Pneumonitis) gibt es Daten zu einem Ansprechen auf Cyclophosphamid (Endoxan). Bei Kindern (juvenile Dermatomyositis) liegen z.T. gute Erfahrungen mit Ciclosporin (z.B. Sandimmun, Sandimmun optoral) vor; bei Erwachsenen ist diese Substanz eher nicht so wirksam. Zur Wirksamkeit von anderen immunsuppressiven oder krankheitsmodifizierenden Substanzen wie Tacrolimus, Mycophenolat-Mofetil, Leflunomid und TNF-alpha-Blockern liegen derzeit noch keine ausreichenden Erfahrungen vor. Ab sie bei unzureichendem Ansprechen auf die vorgenannten Substanzen zum Einsatz kommen sollten, muß von der speziellen Situation im individuellen Einzelfall abhängig gemacht werden.

Keywords: Dermatomyositis * Lefunomid * Arava * Azathioprin * Methotrexat * Cyclophosphamid * Ciclosporin * Tacrolimus * Mycophenolat-Mofetil * TNF-alpha-Blocker

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