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Fragen und Antworten

Eine Frage von Michael Tsch.:

Leide seit 10 Wochen an einen Bandscheibenvorfall. Diagnose: 1.)Normales Röntgen:LWS stehend: inzipient deformierende Spondylose der LWS, rechtes Bein um 6mm kürzer, Chondrose L5/S1,keine Fraktur,vermehrte Sklerosierung kranial ISG bds.

2.) Befund Orthopäde: Diagnose :degen. LWS-Syndrom

Befund: freier Gang, keine Vz, keine EZ, Druckschmerz L5/S1,endgradige Bewegungseinschränkung lumboscraler Übergang, ISG, Hüften frei, Fußpulse tastbar, keine Parese, seitengleiche Reflexe.

3.)CT-Röntgen:

Medianer subligamentärer Bandscheibenprolaps im Segment L4/L5 mit deutlicher Affektion des Duralsackes in seinem ventralen Aspekt sowie diskrete Affektion der Nervenwurzelaustrittszone von L5 bds. Höhenminderung der Bandscheiben L5/S1 bei erhaltener dorsaler Konfiguration. Die regionären Nervenwurzeln mit Ausnahme des oben beschriebenen Segments von unauffälligen Verlauf, der Duralsack mit Ausnahme des oben beschriebenen Abschnittes harmonisch konfiguriert. Normale Weite des knöchernen Spinalkanals, der Recessus lateralis sowie der Foramina intervertebralia. Geringgradige degenerative Veränderungen im Bereich der kleinen Interverteralgelenke in den Segmenten L4/L5 bds. sowie L5/S1 bds. Soweit in den Scans miterfasst, findet sich eine verstärkte Skerlosierung im Bereich der Sacroiliacalgelenke bds. sowie eine massive Verknöcherung des sacroiliacalen Kapselbandapparates sowie Ausbildung von intraartikulären Knochenknospen und Knochenbrücken. Nebenbefund: Lumboscrales Assimilationsgelenk rechts, lumbosacrales Attachement links

4.)MRT der LWS:

Osteochondrose und deformierende SpondyloseL4/L5 mit gemischter median exzentrischer bis nach intraforaminal bds ausladender höhergradiger Bandscheibenprotrusion. Alteration der Nervenwurzel L5 bds sowie L4 bds intraforaminal. Osteochondrose und deformierende Spondylose L5/S1 mit mäßiggradiger breitbasiger Bandscheibenprotrusion mit Ausdehnung nach intraforaminal bds. Alteration der Nervenwurzel S1 bds. sowie L5 bds. im intraforaminalen Anteil. Geringgradige Intervertebralarthrosen.

Bisherige Behandlung:

5 verschiedene Medikamente(Voltaren,Deflamat,Pantoloc..),Infusionstherapie(7 STK.), 10 Therapieeinheiten beim Orthopäden(Reizstrom,Strecken,Moorpackung), 7 Therapieeinheiten Physikalische Ambulanz (Ultraschall,Heilmassage,Kreuzstrom) und demnächst 3 Wochen Kuraufenthalt.

Meine Frage:

Ich bin mit meinen Wissen am Ende, Sie können sich nicht vorstellen, wie anstrengend für mich die Behandlungen sind, da sie auch keine Wirkung zeigen. In der Nacht weiß ich nicht, wie ich liegen soll und dann verspüre ich noch Schmerzen im linken Bein, besonders in der linken Kniekehle, seit kurzen auch in der rechten Kniekehle.

Mich würde nun interessieren, wenn nun die Kur auch keine Besserung bringen sollte, was für Alternativen ich noch hätte. Da ich momentan arbeitslos bin beziehungsweise mich im Krankenstand befinde und von Beruf Koch bin, Alter 33 Jahre, habe schon Interesse, meinen geliebten Beruf sobald wie möglich wieder auszuüben.

Ich ersuche Sie höflichst um Rat!

Mit freundlichen Grüssen

 

Die Antwort gibt Priv. Doz. Dr. med. H.E. Langer, 1.07.2002:

Vielen Dank für Ihre Mail und die ausführliche Schilderung der Symptome und Befunde. Selbstverständlich können, dürfen und wollen wir über das Internet keine individuellen diagnostischen oder therapeutischen Empfehlungen oder Beratungen geben. Allgemein kann man aber sagen, dass alles zusammengenommen stark daraufhin deutet, dass die von Ihnen geschilderten Beschwerden möglicherweise gar nicht allein (u.U. sogar überwiegend nicht oder nur gering) auf einen Bandscheibenvorfall zurückzuführen sind. Insbesondere der ausgeprägte Nachtschmerz lässt in Verbindung mit Ihrem Alter und dem CT-Befund (die Beschreibung klingt nach einer Sakroileitis = Entzündung der Kreuz-Darmbein-Gelenke) an die Möglichkeit einer entzündlichen Wirbelsäulenerkrankung denken (Erkrankung aus der Gruppe der sogenannten seronegativen Spondarthritiden oder Spondylarthropathien, Näheres dazu in Rheuma von A-Z).

Sie sollten überlegen, ob Sie nicht einmal einen internistischen Rheumatologen aufsuchen sollten.

 

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