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Fragen und Antworten

Eine Frage von Günter H.:

Bevor ich meine Frage an Sie richte, habe ich noch einige Anmerkungen. Die Beschwerden traten zunächst im rechten Fußgelenk auf, innerhalb von zwei Wochen folgten Schmerzen in beiden Hand- und Schultergelenken, sowie im linken Zeigefingergelenk. Nach Vorstellung bei meinem Hausarzt erfolgte Überweisung in die Rheumatologie. Nach 10-tägiger stationärer Behandlung mit Decortin und VIOXX folgte eine 3-monatige Behandlung mit abnehmender Dosis.

 

Leider gab es auch danach noch Beschwerden, und auf Verordnung des Rheumatologen nehme ich seit fast 3 Monaten Pleon RA ein. Die erhoffte Besserung blieb bisher aus, der Rheumatologe empfiehlt die Behandlung mit Methotrexat.

 

Hier nun meine Frage: Ich habe in der Vergangenheit (zuletzt vor ca. 20 Jahren) 2 x Zwölffingerdarmgeschwüre mit Perforation gehabt. Kann ich Methotrexat guten Gewissens nehmen, oder sollte ein Behandlung mit TNF-Alpha-Blockern, z.B. Infliximab erfolgen?

Die Antwort gibt Priv. Doz. Dr. med. H.E. Langer, 22.02.2004:

Man sollte zwar in der Medizin niemals „nie“ sagen, aber man darf wohl sagen, daß Methotrexat üblicherweise keine Magengeschwüre oder Zwölffingerdarmgeschwüre verursacht. Allerdings heilen solche vorbestehenden Geschwüre unter Methotrexat schlechter ab oder machen sich auch mit Einleitung einer solchen Behandlung erst bemerkbar, wenn sie bis dahin, was es durchaus gar nicht selten gibt, bis dahin asymptomatisch waren, d.h. einfach vorhanden waren und keine typischen Beschwerden hervorgerufen haben.

 

Nach den in Deutschland und auch international geltenden Leitlinien sollte bei der Therapie einer rheumatoiden Arthritis vor dem Einsatz von TNF-alpha-Blockern zunächst ein ausreichend langer Behandlungsversuch mit Methotrexat in einer ausreichend hohen Dosierung erfolgt sein. Der Therapievorschlag Ihres behandelnden Rheumatologen ist damit folgerichtig und entspricht dem üblichen Vorgehen bei der Therapie einer rheumatoiden Arthritis.

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