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Fragen und Antworten

Eine Frage von Anke D.:

Als erstes möchte ich Ihnen sagen, dass die Internetseiten von rheuma-online sehr gut sind. Sie haben schon sehr viel Aufschluss und Informationen für uns gebracht, man findet zu jedem Thema Rat und Infos. Vielen Dank dafür!

Ich habe zwei Fragen:

Mein Freund ist seit etwa 7 Monaten krank. Man hat zunächst yersinien-induzierte Arthritis festgestellt. Er hat starke Schmerzen im Sternoclavikulargelenk und im gesamten Schulterbereich. Mehrere Antibiotika- und Cortison- Therapien waren erfolglos. Man hat anfangs einen negativen HLA-B27 Wert im Blut ermittelt. Er ist bei der Bundeswehr. Wir haben es erreicht, dass er jetzt nicht mehr im BW-KH sondern in der Charite Berlin behandelt wird, dort hat man jetzt HLA-B27 positiv festgestellt.

1. Ist diese Veränderung von HLA-B27 negativ auf positiv überhaupt möglich?

In einem MRT hat man jetzt keine Entzündungen also Arthritis mehr gesehen, aber das rechte Sternoclavikulargelenk ist doppelt so groß angeschwollen wie das andere und die Schmerzen bestehen weiterhin. Auch die Bakterien sind laut Aussage der Ärzte noch da.

2. Ist die Krankheit jetzt chronisch bzw. könnte es jetzt eine ganz andere Krankheit sein?

Ich hoffe, Sie können uns eine Antwort geben. Wir sind schon sehr verzweifelt, da er jetzt schon 7 Monate in Behandlung ist und es scheinbar keine Verbesserung gibt.

 

Die Antwort gibt Priv. Doz. Dr. med. H.E. Langer, 1.01.1970:

- Ist diese Veränderung von HLA-B27 negativ auf positiv überhaupt möglich?

Der Risikomarker HLA B27 ist ein unveränderliches Merkmal, so etwas ähnliches wie eine Blutgruppeneigenschaft. Deshalb ist einer der beiden Befunde falsch. Die Wahrscheinlichkeit spricht – auch in Verbindung mit den Symptomen und dem bisherigen Krankheitsverlauf - dafür, dass der Befund der Charite der richtige ist.

- Ist die Krankheit jetzt chronisch bzw. könnte es jetzt eine ganz andere Krankheit sein?

Zumindest muss man angesichts Ihrer Schilderung von einem chronifizierten Verlauf sprechen. Wenn HLA B27 positiv ist, ist dafür die Wahrscheinlichkeit bzw. das Risiko auch erhöht. Wenn sich durch eine alleinige symptomatische Therapie die Erkrankung nicht ausreichend beeinflussen lässt, muss man über den Beginn einer langwirksamen antirheumatischen Therapie nachdenken. Ich denke, dass dies in der Charite in Abhängigkeit vom weiteren Krankheits- und Behandlungsverlauf auch so mit Ihnen besprochen werden wird.

Keywords: Yersinien * yersinien-induzierte Arthritis * HLA B27 * chronischer Verlauf

 

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