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Fragen und Antworten

Eine Frage von Sabine M.:

Ich hatte im September 2001 das Pfeiffersche Drüsenfieber. Es dauerte lange, bis es mir wieder einigermaßen besser ging. Doch ich fühlte mich immer noch ziemlich abgeschlagen und achtete nicht darauf, ob die Lymphknotenschwellungen zurückgegangen waren.

Ende Februar hatte ich nun einen Virus-Infekt, der mich gänzlich aus der Bahn warf. Dazu kam ein juckender Ausschlag und meine Psoriasis breitete sich am ganzen Körper aus.

Der Arzt verschrieb mir Antibiotika, doch es ging mir einfach nicht besser. Die Lymphknoten (unter d. Kinn/am Nacken/unter den Achseln und in den Leisten) blieben weiterhin geschwollen und gut tastbar. Es hatte sich sogar ein ziemlich harter, nicht schmerzhafter Knoten hinter dem rechten Ohr gebildet (ca. daumenbreit vom Ohr), wovon mein Arzt meint, es könne eigentlich kein Lymphknoten sein.

Nach einer Odyssee von Arztbesuchen (Röntgen Lunge/HNO/Ultraschall etc.) wurde ich an einen Internisten mit Schwerpunkt Rheumatologie überwiesen. Er stellte fest, dass die BSG leicht erhöht ist, CRP neg., die antinukleären Antikörper stark erhöht (ANA-Titer > 1:5.120), und auch die Zentromer-Titer sind erhöht (Zentromer-AK-Titer: 1:5.120).

Da der Arzt nun annimmt, dass ich das CREST-Syndrom habe, hat er mir Cortison für 6 Wochen verschrieben und hofft, dass die Symptome (Lymphadenopathie, Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, Stress) hierdurch verschwinden. Wenn nicht, muss eine Lymphknoten-Untersuchung gemacht werden.

Ich habe große Bedenken, zumal das Cortison noch nicht angeschlagen hat.

Meine FRAGE: Besteht zwischen EBV und der Lymphknotenschwellung/-knoten am Hinterkopf und dem CREST-Syndrom irgendein ein Zusammenhang (ohne spezielle Symptome für CREST oder Sklerodermie)? Wie hoch ist das Risiko, dass EBV das CREST-Syndrom ausgelöst hat oder ein Lymphom provoziert?

 

Die Antwort gibt Priv. Doz. Dr. med. H.E. Langer, 1.06.2002:

Ihre Schilderung ist sehr interessant, da man schon länger einen Zusammenhang zwischem dem Ebstein-Barr-Virus (EBV) und entzündlich-rheumatischen und immunologischen Systemerkrankungen sowie Autoimmunreaktionen vermutet. Die Zusammenhangsfrage ist derzeit aber noch völlig ungeklärt, vor allem, da es zu wenige gut dokumentierte Verläufe gibt, bei denen es nach einer sicheren EBV-Infektion in der Folge, d.h. in einem engen zeitlichen Zusammenhang, zu einer der angesprochenen Erkrankungen gekommen ist. Speziell sind mir absolut überhaupt keine Daten zu einem Zusammenhang zwischen EBV und CREST bekannt (was aber nicht heisst, dass ein solcher Zusammenhang nicht existiert).

Zur genauen Beurteilung des Krankheitsbildes und auch unter der Fragestellung möglicher Zusammenhänge müsste man sehr viel mehr Details kennen und auch eine eigene Untersuchung durchführen. Insofern kann ich leider via Internet dazu nicht viel mehr sagen.

 

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