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Fragen und Antworten

Eine Frage von Susanne B.:

Wann kommen die neuen Mittel bei Morbus Bechterew (MB) zum Tragen, müssen auch da vorher andere Basismedikamente versagt haben?

Die Antwort gibt Priv. Doz. Dr. med. H.E. Langer, 4.10.2003:

Beim Bechterew ist es etwas anders als bei der rheumatoiden Arthritis (chronischen Polyarthritis). Da - zumindestens bei der Beteiligung des sogenannten Achsenskeletts, also von Wirbelsäule und ISG = Kreuzdarmbeingelenken, keine wirksamen DMARD-Therapien (disease modifying antirheumatic drugs, krankheitsmodifizierende Medikamente) bekannt sind oder zumindestens dazu keine umfangreichen klinischen Studien vorliegen, die hier eine Wirksamkeit belegen, müssen in solchen Fällen nicht vorher andere DMARDS eingesetzt worden sein.

 

Voraussetzung ist hier nur, daß mindestens 2 "normale" Antirheumatika, d.h. cortisonfreie Entzündungshemmer = NSAR eingesetzt wurden, und zwar mindestens für 3 Monate und in maximal hoher bzw. maximal verträglicher Dosierung.

 

Persönlich probiere ich aber auch bei einer Achsenskelettbeteiligung im Regelfall vorher noch Sulfasalazin aus, bevor ich mit TNF-Blockern beginne.

 

Dies ist aber nach den internationalen Empfehlungen bei Achsenskelettbeteiligung nicht zwingend erforderlich, sondern wird dort nur bei peripherer Gelenkbeteiligung empfohlen.

 

Hinsichtlich dieser internationalen Empfehlungen verweise ich auf meinen ganz aktuellen Beitrag in den rheuma-news vom 27. September 2003: Internationale Leitlinien für den Einsatz von TNF-alpha-Blockern bei M. Bechterew (http://rheuma-online.de/news/124.html).

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