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Fragen und Antworten

Eine Frage von Gerd H.:

Sehr geehrter Herr Dr.Langer,

 

ich leide seit Ende letzten Jahres unter einer schweren Polyarthritis mit symmetrischer Beteiligung der MCP- und PIP-Gelenke, der Handgelenke sowie der Sprunggelenke beiderseits. Die endgültige Diagnose nennt sich Caplan-Syndrom. Glücklicherweise hatte ich nie irgendwelche Probleme mit den Krankenkassen, und die Leute im Forum tun mir echt leid. Anfänglich bekam ich stationär Arava, welches nach extremen Hautausschlägen im Oberschenkelbereich sofort abgesetzt wurde. Nun bekam ich Remicade in wöchentlichen Abständen. Also 1 mal pro Woche 250 ml. Nach der 3. Infusion hatte ich eine allergische Reaktion, und kaum als ich mich versah, landete ich in der Notaufnahme. Nun bleibt ja nichts weiter mehr übrig als Enbrel in Verbindung mit MTX. Eine deutliche Besserung spürte ich nach wenigen Spritzen, allerdings vermute ich, dass ich das MTX nicht vertrage. Ich habe folgende Probleme, welche mir nun mehr zu schaffen machen als die eigentliche Krankheit: Mattigkeit, übermäßiges Schlafbedürfnis von mindestens 13 Stunden am Tag (Beispiel : nachts 8 Stunden, am Tag 2 Stunden, am frühen Abend 2 Stunden) und zwischendurch Schlafstörungen aufgrund der Störung des Tagesrhythmus, nach MTX- Spritzen Brechreizgefühl, starkes Kälteempfinden, also ähnlich, als wäre ich erkältet.

 

Könnte es da einen Zusammenhang geben?

 

Mit freundlichen Grüssen

 

Gerd H.

Die Antwort gibt Priv. Doz. Dr. med. H.E. Langer, 21.11.2002:

Die geschilderten Symptome könnten schon eine Nebenwirkung von Methotrexat (Mtx) sein.

 

Glücklicherweise muß Etanercept (Enbrel) ja nicht zwingend in Kombination mit Mtx gegeben werden, da es auch in der Monotherapie zugelassen ist und in vielen Fällen auch in der Monotherapie, d.h. als alleine gegebenes krankheitskontrollierendes Medikament ausreichend wirkt. In dieser Hinsicht unterscheidet es sich von Infliximab (Remicade).

 

Insofern könnte – in Absprache mit Ihrem behandelnden Arzt – der Versuch unternommen werden, mit Mtx zu pausieren. Man dürfte dann sehr schnell sehen, ob die geschilderten Symptome eine Nebenwirkung der Mtx-Therapie sind oder ob andere Ursachen dahinterstecken.

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