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Fragen und Antworten

Eine Frage von Sabine:

Ist Ihnen ein anderes Basismedikament als Mtx bekannt, das sich mit Enbrel kombinieren ließe? Es würde mir bestimmt einiges ersparen, wenn es da eine Möglichkeit gäbe.

 

(Meine cP, die ich seit 10 Jahren habe, wird seit 1-1/2 Jahren unter anderem zweimal wöchentlich mit Enbrel behandelt. Aufgrund der nicht zufriedenstellenden Laborwerte und meiner entsprechenden Beschwerden, bin ich wieder einmal bereit, MTX hinzuzunehmen. Es soll lt. meinem Rheumatologen mit 5 mg / Woche begonnen werden und nach ca. 3 Wochen auf 10 mg / Woche gesteigert werden.

Ich habe vor ca. 2 Jahren MTX abgesetzt, weil mich die Nebenwirkungen "in die Knie gezwungen haben". Damals konnte ich jedoch anstelle der Tabletten die Spritzen wesentlich besser vertragen.)

 

Die Antwort gibt Priv. Doz. Dr. med. H.E. Langer, 18.09.2002:

Es gibt erste Einzelfallberichte über eine Kombination von Enbrel mit Leflunomid (Arava). Ich selber habe 2 Patienten, bei denen ich Enbrel mit Arava kombiniert habe und wo das einerseits sehr gut gewirkt hat und wo es andererseits nicht zu irgendwelchen kritischen Nebenwirkungen gekommen ist. Studien zur Kombination von TNF-alpha-Blockern mit Arava sind meines Wissens derzeit in Planung.

 

Zur Frage der Kombination von Enbrel mit Arava gibt es im übrigen einen sehr interessanten Beitrag im Erfahrungsaustausch:

 

bimoe: ... nehme seit 1998 Arava. Zunächst gute Ergebnisse, doch ab 2000 erneute Schübe. Dann im Herbst 2000 abgesetzt und mit Enbrel begonnen. Enbrel für 6 Wochen mit guter Wirkung, dann ging die cP wieder los. Danach zusätzlich zu Enbrel noch Arava genommen, zunächst 1 x die Woche 20 mg, ganz allmählich gesteigert bis auf 60 mg die Woche. Das Wunder ist geschehen, CRP im Normalbereich (fast), kaum Nebenwirkungen, die ich gerne toleriere, wie Haarausfall, Verstopfung, der neue Haarwuchs wird jetzt lockig, kleinere Hautprobleme. Aber Vorsicht vor Erkältungen, das kann übel werden, dauert nicht nur länger, sondern ändert auch die Blutwerte. Es lohnt sich wirklich die Kombination Arava/Enbrel auszuprobieren. Endlich ein Hoffnungsschimmer.

 

Tipp: ständige Blutwertkontrollen. tschüsing bimoe

 

Die dort verwendete Dosis von Arava ist allerdings sehr individuell (Achtung: Die Dosis von 60 mg bezieht sich auf die Woche und nicht auf die Tagesdosis, ich wäre auch beinahe darüber gestolpert).

 

Ein typisches Arava-Schema für die Kombination wäre der Beginn mit 100 mg pro Tag für 3 Tage (Aufsättigung), dann Erhaltungsdosis von 20 mg pro Tag. Darunter sollten anfangs wöchentliche Blutkontrollen erfolgen unter besonderer Berücksichtigung der Leberwerte. Bei Anstieg der Leberwerte kann man auf 10 mg pro Tag oder 10 mg heute und 20 mg morgen wechseln, oder auch auf andere Dosierungen (das ist dann die sehr individuelle Feineinstellung in Abhängigkeit von Wirksamkeit und Verträglichkeit).

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