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Fragen und Antworten

Eine Frage von Melanie S.:

Unter der Therapie mit Enbrel war es im Verlauf zu erheblichen Hautreaktionen gekommen (siehe dazu die Anfrage vom 1. April 2004). Die Frage war, ob diese Hautreaktionen auf den Wirkstoff Etanercept selber oder auf andere Faktoren (z.B. den Konservierungsstoff oder auch Lagerungs- und Transportfaktoren) zurückzuführen waren. Die Userin hat mir nun vom weiteren Verlauf berichtet, der mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit dafür spricht, daß die Reaktionen nicht auf Etancept, sondern auf andere Ursachen zurückzuführen sind.

 

Das Feedback:

 

Lieber Herr Dr. Langer,

 

ganz herzlichen Dank für Ihre eMail.

 

Ich habe inzwischen weiterhin Enbrel gespritzt und es geht mir gut damit.

 

Keine weiteren allergischen Reaktionen. Meine Ärztin, die das Enbrel angesetzt hatte und leider in einer Klinik in Süddeutschland weilt (ich komme aus einer ganz anderen Ecke von Deutschland), hatte mir telephonisch das o.k. gegeben, weiter zu spritzen - unter Aufsicht.

 

Ich gehe nun davon aus, daß die eine Spritze wohl nicht ganz in Ordnung gewesen sein muß oä. Anders ist die allergische Reaktion kaum zu erklären.

 

Ich bin mit den geschilderten Symptomen zur Untersuchung bei mehreren Ärzten gewesen - Hausarzt, Internist (der das Enbrel verordnet) und ein niedergelassener Rheumatologe (zu dem man mich geschickt hatte, weil ich eine neue Therapie bekommen sollte..) - keiner der Ärzte hat sich so sehr mit der Thematik und meinen Fragen auseinandergesetzt wie Sie und niemand hat mir geglaubt, als ich vermutete, daß es eher an der Abfüllung bzw. an den Zusatzstoffen liegen muß als denn am Wirkstoff selbst. Mir wurde von allen Ärzten gesagt, daß es nur der Wirkstoff selbst sein kann und nichts anderes - da man "ja schließlich auf `Wasser zur Injektion` nicht allergisch sein kann"!

 

Die haben sich aber wohl geirrt, denn auf den Wirkstoff bin ich ja offensichtlich nicht allergisch!

 

Ich schreibe Ihnen das, weil ich wirklich sehr dankbar für Ihre Antwort bin und Sie (neben meiner Ärztin in der Klinik) der einzige sind, der mich und meine Probleme ernst genommen hat - alle anderen scheinen das Enbrel für ein Teufelszeug zu halten, das nur Kosten verursacht und - was anscheinend noch schlimmer ist - Arbeit. Denn die Ausfüllung des Antrags für die Krankenkasse scheint meine Ärzte vor unüberwindliche Schwierigkeiten zu stellen...

 

Nochmals ganz herzlichen Dank.

 

Beste Grüße, Melanie S.

Die Antwort gibt Priv. Doz. Dr. med. H.E. Langer, 20.04.2004:

Herzlichen Dank für Ihr Feedback, daß nicht nur für andere Enbrel-Patienten, sondern auch für uns Rheumatologen ganz wichtig ist.

 

Die Tatsache, daß die Hautreaktionen mit Anbruch einer neuen Packung nicht mehr auftraten, ist nahezu sicher ein Beweis dafür, daß die Reaktion an der Charge (d.h. dem Produkt aus einer bestimmten Herstellungsserie) oder aber am Konservierungsstoff oder an anderen, Wirkstoff-unabhängigen Faktoren wie u.U. auch fehlerhafte Lagerung oder nicht optimalen Transportbedingungen gelegen haben muß. Wenn es eine Reaktion auf Etanercept als den Wirkstoff selber gewesen wäre, hätte diese Reaktion bei der Fortsetzung der Therapie natürlich weiter auftreten müssen.

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