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Fragen und Antworten

Eine Frage von N.N.:

Mein 14-jähriger Sohn wird seid 4 Jahren mit TNF-alpha Blockern behandelt. Nachdem Enbrel leider seine Wirkung nach einem guten Jahr verloren hatte bekam er erst Remicade, dass aber auch nach zunächst gutem Ansprechen seine Wirkung schnell verlor, und dann Humira. Auch hier hatten wir bald nachlassende Wirkung. Die Medikamente sind teils mit und teils ohne Mtx gegeben worden. Nach einem schweren Schub, der nur durch hohe Gaben Kortison unter Kontrolle gebracht werden konnte, soll jetzt ein neuer Versuch mit Enbrel in Kombination mit eventuell Imurek oder Sulfasalazin begonnen werden. Meinen Sie, dass das Sinn hat?

Die Antwort gibt Priv. Doz. Dr. med. H.E. Langer, 7.07.2004:

Wir wollen, können und dürfen aus der Ferne keine Ratschläge und Empfehlungen zu einer individuellen Therapie geben.

Allgemein kann man sagen, daß ein Teil der Patienten mit juveniler rheumatoider Arthritis auf TNF-alpha-Blocker nicht oder nicht ausreichend ansprechen. Welche therapeutischen Wege dann sinnvollerweise beschritten werden sollten, hängt sehr von der genauen Klassifikation der JRA, den Befunden im speziellen Einzelfall und dem bisherigen Krankheits- und Behandlungsverlauf ab.

Grundsätzlich empfehle ich auf jeden Fall eine kinderrheumatologische Mitbehandlung.

Ob nach Versagen von Enbrel, Remicade und Humira die erneute Therapie mit Enbrel plus einem konventionellen langwirksamen Antirheumatikum wirklich Sinn macht oder ob man nicht u.U. auf die Kombination zweier oder sogar dreier konventioneller Basistherapeutika gehen sollte, kann ich aus der Ferne nicht sagen. Dennoch wäre die Frage, ob beispielsweise eine Kombination von Mtx mit Arava schon einmal angedacht wurde. Alternativ, wenn man im Bereich der biologischen Medikamente bleiben möchte, sollte man auch einmal die Kombination von Mtx mit Anakinra (Kineret) in Erwägung ziehen.

Was davon am ehesten in Frage kommt, muß vor Ort in Kenntnis aller Befunde entschieden werden.

 

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