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Fragen und Antworten

Eine Frage von Ina G.:

Kann man mit Anakinra (Kineret) Urlaub machen und in der Sonne liegen?

Die Antwort gibt Priv. Doz. Dr. med. H.E. Langer, 1.01.1970:

Bei einer entzündlich-rheumatischen oder immunologischen Systemerkrankung sollte man intensive Sonne vermeiden, da es durch eine starke UV-Exposition zu einer verstärkten Krankheitsaktivität, in einigen Fällen sogar zur Auslösung einer richtigen Schubsituation kommen kann. Dies gilt insbesondere für den systemischen Lupus erythematodes (SLE) und verwandte Erkrankungen aus der Gruppe der Kollagenosen.

Bei einer rheumatoiden Arthritis oder einem M. Bechterew ist die Situation normalerweise weniger problematisch, es sei denn, es läge eine ausgeprägte autoimmune Komponente oder sogar eine Überlappung mit Kollagenosen vor (im Rahmen sogenannter Overlap-Syndrome). Ob eine solche Konstellation vorliegt, sieht man u.a. am Nachweis von antinukleären Antikörpern.

Bei der langwirksamen antirheumatischen Therapie steht zwar im Beipackzettel praktisch aller Medikamente, dass man unter dieser Behandlung eine intensive Sonnenbestrahlung vermeiden sollte. Praktisch relevant ist dieser Hinweis allerdings in erster Linie bei der Therapie mit Malariamitteln (Chloroquin = z.B. Resochin, Hydroxychloroquin = z.B. Quensyl), da es unter Behandlung mit diesen Substanzen zu einer Photosensibilisierung kommen kann, d.h. einer verstärkten Empfindlichkeit der Haut gegenüber Sonneneinstrahlung. Erhöhte Vorsicht sollte man vielleicht auch bei einer Goldtherapie walten lassen.

Nach meiner persönlichen Erfahrung sind die übrigen langwirksamen Antirheumatika („DMARDs“) im Hinblick auf Sonne relativ unproblematisch.

Speziell im Fall von Anakinra (Kineret) sind mir keine Problem im Zusammenhang mit einer stärkeren Sonnenexposition bekannt.

Keywords: Anakinra * Kineret * Urlaub * Sonnenexposition

 

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