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Fragen und Antworten

Eine Frage von Marianne D.:

Wegen vermehrter Infektionsgefahr, wie Broncho-pneumonie und Otitis

innerhalb von 2 Monaten, versuchen wir seit 2 Wochen eine Reduktion von Enbrel, um nur noch einmal wöchentlich Enbrel zu spritzen. Seit Sommer 2003 habe ich mit Methotrexat-Spritzen aufgehört und möchte wissen, ob Sie Erfahrungen mit niedrigen Dosen von Enbrel haben. Kann die Infektionsgefahr zurück gehen? Seit ich dieses Medikament benütze, geht es mir ausgezeichnet.

Die Antwort gibt Priv. Doz. Dr. med. H.E. Langer, 19.02.2004:

Zu Ihrer Frage gibt es keine Daten aus systematischen Studien, und auch sonst ist sie schwer zu beantworten, da die meisten Patienten „protokollgerecht“ mit Enbrel behandelt werden und damit der größte Teil die Enbrel-Spritzen zweimal pro Woche bekommt.

 

Von einigen wenigen Patienten, bei denen wir selber wegen Nebenwirkungen die Injektionsintervalle verlängert haben, wissen wir, daß dies sehr oft zu einem Verschwinden der Nebenwirkungen führt, wegen derer wir die Spritzabstände verlängert haben, und haben zugleich bei der einem Teil dieser Patienten gesehen, daß es mit der Verlängerung der Injektionsintervalle nicht unbedingt auch zu einem Nachlassen der Enbrel-Wirkung kommt. Allerdings reagieren die einzelnen Patienten sehr unterschiedlich und zum Teil auch sehr sensibel auf eine Veränderung der vorgeschriebenen und insgesamt auch bewährten Dosis.

 

Ob sich durch eine Verlängerung der Injektionsintervalle auch eine Reduktion der Infektionsanfälligkeit erzielen läßt, ist denkbar, da natürlich die TNF-alpha-Blockade und damit die Beeinträchtigung der Immunabwehr nicht so stark ist. Ob sich diese theoretische Überlegung auch in der Praxis abbildet, muß der Verlauf zeigen.

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