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Fragen und Antworten

Eine Frage von Regina N.:

Ich habe unter Humira (Behandlung seit ca. 2,5 Jahren) alle 4 Wochen ungefähr seit Sept. 04 immer zu Beginn der Regelblutung einen starken juckenden Ausschlag im Gesicht und an den Händen oder auf den Oberarmen bekommen (muß wohl ein Lupus-like Hautsyndrom gewesen sein). Ich habe jetzt nach Rücksprache mit meiner Ärztin die Spritzen abgesetzt und erstmals keinen mehr Ausschlag bekommen. Die Wirkung der Spritzen für die cP war sehr gut, der Ausschlag aber nicht hinzunehmen. Wann wird die Wirkung der Spritzen nachlassen, und was gibt es jetzt noch für

Therapiemöglichkeiten für mich?

Die Antwort gibt Priv. Doz. Dr. med. H.E. Langer, 22.07.2005:

Ich habe unter Humira (Behandlung seit ca. 2,5 Jahren) alle 4 Wochen ungefähr
seit Sept. 04 immer zu Beginn der Regelblutung einen starken juckenden Ausschlag
im Gesicht und an den Händen oder auf den Oberarmen bekommen (muß wohl ein Lupus-like Hautsyndrom gewesen sein). Ich habe jetzt nach Rücksprache mit meiner Ärztin die Spritzen abgesetzt und erstmals keinen mehr Ausschlag bekommen. Die Wirkung der Spritzen für die cP war sehr gut, der Ausschlag aber nicht hinzunehmen. Wann wird die Wirkung der Spritzen nachlassen, und was gibt es jetzt noch für
Therapiemöglichkeiten für mich?
aWie Sie wissen, können, wollen und dürfen wir über das Internet keine Empfehlungen und Ratschläge zu einer individuellen Diagnose oder Therapie geben.

Allgemein kann man sagen, dass es sich nach Ihrer Schilderung wohl in der Tat um eine Nebenwirkung von HUMIRA handeln dürfte. Dabei stellt sich aber die Frage, ob es – wie von Ihnen vermutet – eine lupus-artige Hautsymptomatik ist, oder ob eine andere Reaktion auf HUMIRA vorliegt.

Zur genaueren Einschätzung wären weitere Befunde hilfreich, die wahrscheinlich von Ihrem Rheumatologen erhoben wurden, z.B. eine entsprechende Antikörperdiagnostik im Blut (ANA, ENA, Antikörper gegen doppelsträngige DNA). Sind hier hohe Antikörpertiter nachweisbar, geht die Erklärung in Richtung einer lupus-artigen Nebenwirkung von HUMIRA. In einem solche Fall tut man sich schwer, auf einen anderen TNF-alpha-Blocker zu wechseln, wobei je nach Lage der Dinge durchaus die Option für möglich halte, trotz dieser Konstellation und nach einem gewissen zeitlichen Abstand einen Therapieversuch mit Etanercept (Enbrel) zu unternehmen, da es sich bei dieser Substanz um einen löslichen Rezeptor und nicht um einen monoklonalen Antikörper handelt und das Wirkprinzip damit ein ganz anderes ist als bei HUMIRA.

 Sind die ANA-Befunde dagegen negativ oder die Titer nur niedrig, kann auch eine andere Ursache vorliegen. In einem solche Fall fällt der Wechsel auf einen anderen TNF-alpha-Blocker leichter, wobei ich auch hier aus den genannten Gründen vorzugsweise Etanercept einsetzen würde.

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