Sollte man sich bei SLE an eine bestimmte Ernährung halten? Ich weiß, dass es bei Rheuma ein bestimmtes Ernährungsschema gibt und auch Diäten.
Für SLE gibt es eigentlich ebenso wenig wie für die meisten anderen rheumatischen Erkrankungen eine spezielle Diät. Auch die sogenannte „Rheumadiät“ ist in den meisten Fällen eher der Abteilung Dichtung und Wahrheit oder Glaube und Hoffnung zuzuordnen als gesicherten wissenschaftlichen Ergebnissen. Die entsprechenden Erkenntnisse aus wissenschaftlichen Studien haben wir sehr ausführlich in rheuma-online unter dem entsprechenden Stichwort referiert (http://www.rheuma-online.de/ernaehrung.php3) . Ausnahmen sind natürlich stoffwechselbedingte rheumatische Erkrankungen, außerdem die Arthrose in gewichtstragenden Gelenken wie den Knien oder Hüften, bei der eine Gewichtsreduktion mit einer deutlich positiven Auswirkung auf die Erkrankung einhergeht.
Bei SLE gibt es allerdings eine Situation, bei der eine gezielte Diät sehr wichtig ist. Dies betrifft die Nierenbeteiligung mit Proteinurie, d.h. einer vermehrten Eiweissausscheidung und einem Eiweissverlust über die Nieren. In einem solchen Fall kommt es sehr auf eine sehr spezielle Diät an, da es auf der einen Seite notwendig ist, dem Körper ausreichend Eiweiss zuzuführen, um den Verlust auszugleichen, andererseits wirkt sich eine zu hohe Eiweißzufuhr in dieser sehr speziellen Situation der Lupus-Nephritis u.U. ungünstig auf die Nephritis, d.h. die Nierenbeteiligung aus. Deshalb ist in dieser Situation eine sehr gute Balance zwischen ausreichend Eiweißzufuhr und nicht einer zu hohen Eiweißaufnahme notwendig.
06-12-2002
Keywords: SLE * systemischer Lupus erythematodes * Diät * Lupus-Diät * Rheumadiät * Rheuma-Diät