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Fragen und Antworten

Eine Frage von Kathrin:

Ich bin 35 Jahre und habe seit 10 Jahren chronische Polyarthritis. Seit 7 Monaten werde ich nun mit Enbrel behandelt. Die Wirkung ist gut, auch wenn ich nicht ganz ohne Beschwerden bin. So tritt immer wieder ein Erguss in den Knien auf. Zusätzlich nehme ich noch Prednisolon (7,5mg) und Voltaren Resinat ein.

 

Vor ca. 3 Monaten bemerkte ich im linken Oberbauch eine Schwellung, die sich immer mehr vergrößerte. Letzte Woche ergab die Sonographie eine stark vergrößerte Milz (12x18cm). Mein Rheumatologe riet mir sofort zum Absetzen des Enbrels, da er einen Zusammenhang vermutet.

 

Könnte das wirklich so sein? Ich soll es auf jeden Fall von einem Internisten/Rheumatologen abklären lassen, da vor ca. 3 Jahren eine leichte Vergrößerung der Milz bereits festgestellt wurde, dies aber unbedenklich erschien. Was ist Ihre Meinung dazu, kann es eine Nebenwirkung des Enbrels sein?

Die Antwort gibt Priv. Doz. Dr. med. H.E. Langer, 26.04.2005:

Eine Milzvergrößerung gehört nicht zu den typischen möglichen Nebenwirkungen einer Enbrel-Therapie bzw. ist mir selber als Nebenwirkung einer solchen Behandlung überhaupt nicht bekannt. Da die Milz auch schon lange vor Beginn der Enbrel-Therapie – wenn auch nur leicht – vergrößert war, deutet dies noch mehr darauf hin, daß es sich bei der Milzvergrößerung um einen Befund handelt, der mit der Enbrel-Behandlung nichts zu tun hat.

Unabhängig davon muß dies natürlich abgeklärt werden. Ursachen sind zum einen innerhalb der rheumatischen Grunderkrankung zu suchen (so gibt es eine spezielle Sonderform der rheumatoiden Arthritis (chronischen Polyarthritis), bei der es u.a. zu einer Milzvergrößerung kommt (das sogenannte Felty-Syndrom, http://www.rheuma-online.de/a-z/f/felty-syndrom.html), zum anderen kann aber auch eine Ursache außerhalb der Rheumatologie zu der Milzvergrößerung führen, z.B. eine Veränderung oder Störung bei der Blutbildung oder beim Abbau der Blutkörperchen. Die entsprechende Diagnostik sollte ein internistischer Rheumatologe einleiten können. Ggf. wird auch eine Überweisung zu weiteren Spezialisten notwendig.

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