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Fragen und Antworten

Eine Frage von Kristine B.:

Meine Mutter hat seit Jahren eine Mischkollagenose und wird mit Methotrexat und Cortison behandelt. Jetzt muss sie sich demnächst einer Unterleibsoperation unterziehen und in diesem Zusammenhang die folgende Frage: Wie hoch ist bei einer festgestellten Mischkollagenoe die Wahrscheinlichkeit einer zusätzlichen Dermatomyositis und dabei dann das Auftreten von Eierstockkrebs?

Da ihre Eierstöcke bereits seit 2 Jahren kaum noch nennenswerte Hormone produzieren (sie ist 50 Jahre alt), wäre es ggf. sinnvoll, bei der ohnhin anstehenden OP die Eierstöcke zu entfernen, um somit dem Krebsrisiko vorzubeugen, vor allem da Eierstockkrebs meist erst nach Ausbildung von Metastasen diagnostiziert wird?

 

Die Antwort gibt Priv. Doz. Dr. med. H.E. Langer, 1.08.2001:

Mischkollagenose und Dermatomyositis liegen schon etwas auseinander. Die Wahrscheinlichkeit, daß es bei einer Mischkollagenose zu einer Dermatomyositis kommt, ist ziemlich niedrig. Wenn man schauen will, ob es bei der Mischkollagenose auch eine dermatomyositische Komponente gibt, kann man das zum einen an dem CK-Wert erkennen (wenn er erhöht ist, ist dies eine Zeichen einer möglichen Myositis) sowie am zwar nicht immer vorhandenen, aber für die Dermatomyositis ziemlich spezifischen Ku-Antikörper (Bluttest).

Zur Frage des Eierstockkrebses: Oft ist erst der Eierstockkrebs da und dann kommt die Dermatomyositis; die Dermatomyositis ist dann ein sogenanntes paraneoplastisches Syndrom. Dermatomyositis ist insofern mit Eierstockkrebs assoziiert, aber nicht so herum, daß der Eierstockkrebs eine Folge der Dermatomyositis ist, sondern umgekehrt.

Die Eierstöcke sollte man deshalb nicht entfernen, da dann das ohnehin schon bestehende Risiko einer sogenannten postmenopausalen Osteoporose (Knochenschwund nach Eintritt der Wechseljahre) noch größer wird.

 

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