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Fragen und Antworten

Eine Frage von Thomas:

Spricht ein CRP von 3.37, BKS 47/92, schwere entzündliche Beteiligung des Hüftgelenks (Gelenkspaltverschmälerung), entzündliche Aktivität an der Wirbelsäule, röntgenologisch sichtbare Verknöcherungen allgemein betrachtet bei einem Alter von 35 für die Aufnahme einer Infliximab-Behandlung oder eher nicht?

Die Antwort gibt Priv. Doz. Dr. med. H.E. Langer, 18.09.2002:

Wenn sich bei einem M. Bechterew die Krankheitsaktivität durch eine traditionelle langwirksame antirheumatische Therapie nicht ausreichend kontrollieren läßt, sollte ein Versuch mit einem TNF-alpha-Blocker wie Infliximab unternommen werden. In der Regel heißt aber "Ausschöpfen traditioneller langwirksamer Antirheumatika" auch, dass auch Methotrexat (Mtx) in einer ausreichend hohen Dosis (mindestens 15 mg pro Woche) und ausreichend lange (mindestens 3 Monate) eingesetzt wurde. Ich selber würde außerdem zusätzlich zur laufenden langwirksamen antirheumatischen Therapie (Basistherapie) den vorherigen Versuch mit einer niedrig-dosierten Cortisontherapie (5 mg Prednisolonäquivalent) unternehmen, bevor ich den Einsatz von TNF-Blockern vorschlagen würde.

 

Formal ist Infliximab (Remicade) ebenso wie Etanercept (Enbrel) nicht offiziell für die Behandlung des M. Bechterew zugelassen. Aus Studien wissen wir aber, dass beide Substanzen beim M. Bechterew excellent wirken. Die weltweit erste Pilot-Studie zur Behandlung eines M. Bechterew mit TNF-alpha-Blockern erfolgte übrigens in Deutschland; dabei kam Infliximab (Remicade) zur Anwendung. Die Ergebnisse dieser Pilotstudie waren so überzeugend, dass in der Folge weitere Studien angeschlossen wurden, die zu identisch positiven Ergebnissen kamen.

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