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Fragen und Antworten

Eine Frage von Franziska B.:

Guten Tag,

meine Mutti wird seit neuestem mit Humira behandelt. Zwei Spritzen hat sie wöchentlich bekommen, da sie sehr stark an Polyarthritis leidet.

In der ersten Woche ging es ihr ganz gut. 3 Tage nach der zweiten Spritze bekam sie dann aber einen sehr schlimmen Schub in den Händen. Sie konnte nicht einmal aufstehen. Unser behandelnder Arzt gab Cortison und setzte noch das Methotrexat an.

 

Es geht ihr wieder besser. Auch sagte unser behandelnder Arzt, dass der Schub nichts mit dem Medikament zu tun hat. Ich weiss es nicht, darum frage ich Sie als Experten.

Kann es sein, dass die Humira-Spritze einen Schub verursacht hat?

Wir alle haben hier noch nicht so viel Erfahrung mit Humira.

Die dritte Spritze wäre nun bald fällig. Wir wollen auf Spritzen alle zwei Wochen umsteigen. Wir zahlen das Humira selbst und leben in der Schweiz.

 

Über eine Nachricht von Ihnen, wäre ich sehr dankbar.

Herliche Grüsse

Die Antwort gibt Priv. Doz. Dr. med. H.E. Langer, 8.07.2005:

Es ist sehr unwahrscheinlich, dass durch eine Behandlung mit HUMIRA ein Schub ausgelöst wird. Allerdings kann es oft so, daß die Umstellung auf HUMIRA deshalb erfolgt, weil die Erkrankung unter der bisherigen Therapie nicht oder nicht ausreichend kontrolliert ist und weil sich vielleicht im Augenblick sogar ein Schub anbahnt. Wenn man dann mit der HUMIRA-Therapie beginnt, ist die Wirkung der Spritze in diesem Augenblick noch nicht so stark wie die zunehmende Krankheitsaktivität oder der gerade beginnende Schub. In einer solchen Situation macht es Sinn, wie es auch der behandelnde Rheumatologe getan hat, die Zeit bis zum Wirkungseintritt von HUMIRA mit Cortison zu überbrücken. Die Kombination mit Methotrexat (MTX) ist ebenfalls eine bewährte und wichtige Maßnahme, da die Kombinationstherapie aus HUMIRA mit Methotrexat weitaus besser wirkt als die Monotherapie mit HUMIRA alleine.

Im Regelfall kommt man mit einer Spritze HUMIRA alle 2 Wochen aus. Bei einigen Patienten ist es allerdings notwendig, die Spritzabstände etwas zu verkürzen, da eine Injektion alle 2 Wochen nicht ausreichend wirkt. Bei einigen Patienten sind sogar wöchentliche Injektionen erforderlich. Dann kommt es allerdings zu einem Kostenproblem, so dass überlegt werden muß, in einem solchen Fall auf einen anderen TNF-alpha-Blocker zu wechseln, bei dem u.U. die Standarddosis ausreicht. Grundsätzlich ist aber HUMIRA nicht schwächer als die beiden anderen TNF-alpha-Blocker, sondern in der Wirkstärke damit vergleichbar. Allerdings wirkt nicht jeder TNF-alpha-Blocker bei jedem Patienten gleich, sondern ein Patient spricht besonders gut auf HUMIRA an, der nächste besonders gut auf Enbrel und der dritte besonders gut auf Remicade.

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