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Fragen und Antworten

Eine Frage von H. F.:

3 Monate nach Absetzen der Methrotexat-Behandlung ist meine Frau nun schwanger geworden. Jetzt habe ich mehrmals gelesen, dass man doch besser eine Zeit von 6 Monaten bis zur Schwangerschaft abwarten soll. Müssen wir uns nun Sorgen machen? Können mögliche Fehlbildungen aufgrund von MTX beim Embryo im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorgeuntersuchen erkannt werden?

Die Antwort gibt Priv. Doz. Dr. med. H.E. Langer, 1.01.1970:

Im Prinzip ist - wenn man es rein von der wissenschaftlichen Seite aus sieht - selbst das Zeitintervall von 3 Monaten zwischen dem Absetzen von Methotrexat und dem Einsetzen der Schwangerschaft schon sehr lange. Entscheidend für das Kind ist eigentlich, daß die Empfängnis, d.h. der Beginn der Schwangerschaft, nicht zu einem Zeitpunkt erfolgt, wenn die Mutter noch Methotrexat einnimmt. Die Zeitangaben kommen wahrscheinlich eher von der Ecke der Produkthaftung und ähnlichem. Eine kleine Einschränkung vielleicht dahingehend, daß Methotrexat ein Folsäure-Antagonist ist (Folsäure-Gegenspieler) und Folsäure-Mangel möglicherweise zu Mißbildungen beim Kind führen kann. In diesem Fall hat der Körper natürlich in drei Monaten oder sogar 6 Monaten mehr Zeit, die Folsäure-Depots wieder zu füllen. Dies kann man aber genauso gut auch mit der medikamentösen Gabe von Folsäure (z.B. Folsan) erreichen.

Deshalb: Ganz herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft. Nach menschlichem Ermessen dürfte nichts zu befürchten sein. Wenn Sie dazu mehr wissen wollen: In den ausgewählten Fragen und Antworten und in den rheuma-news habe ich einige wichtige Beiträge zu diesem Thema geschrieben, u.a. auch einige ganz neue Studienergebnisse dazu referiert.

Keywords: Methotrexat * Mtx * Lantarel * Schwangerschaft

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