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Fragen und Antworten

Eine Frage von Alexandra:

Wegen einer seronegativen Spondarthritis werde ich seit 34 Monaten mit Remicade behandelt (aktuelle Dosis 400 mg alle 4 Wochen, entsprechend einer Dosis von 3,3 mg pro kg Körpergewicht).

 

Nun befinde ich mich in der 29. Schwangerschaftswoche, und alles

(Fruchtwasseruntersuchung, Ultraschall 14tägig.) verlief bisher unauffällig.

 

Im 4-wöchigen Abstand erhalte ich weiter Remicade auf eigene Verantwortung, hierfür unterschreibe ich. Die Uniklinik, in der ich behandelt werde, war von Anfang an strikt gegen eine Schwangerschaft, die bekomme ich mehr oder weniger deutlich zu spüren.

 

Daher nun mein Problem. Seit 5 Wochen habe ich recht stark Blut im Urin, ich hatte eine schlimme Infektion der Atemwege und Antibiotika erhalten. Die Infektion ist weg, aber das Blut im Urin nicht.

 

Vor Remicadegabe werde ich nach solchen Symptomen, wie Schwierigkeiten beim Wasserlassen etc. gefragt, habe dies aber wegen meiner ohnehin komplizierten Lage verneint. Normalerweise vertrage ich Remicade ohne jegliche Nebenwirkungen, also völlig unproblematisch.

 

Nun weiß ich nicht, ob dieses Blut im Urin mit meiner Infektion zu tun hat, oder als Nebenwirkung von Remicade zu sehen ist. Wenn dies der Fall sein kann, wie sind die Auswirkungen???

 

Ich kann mir nicht leisten, auf Remicade zu verzichten, da ich dann

vollkommen bewegungsunfähig bin. Beim kleinsten Schnupfen will man mir das Medikament auch nicht geben, deshalb habe ich diesmal alles verneint.

Die Antwort gibt Priv. Doz. Dr. med. H.E. Langer, 19.02.2004:

Aus der Ferne können, dürfen und wollen wir keine Empfehlungen oder Hinweise zu einer individuellen Problematik geben. Allgemein kann man jedoch sagen, daß es eine ganze Reihe von Ursachen gibt, die zu einem blutigen Urin führen. Da es wichtig ist, die genaue Ursache zu kennen, sollten Sie trotz aller Probleme, die Sie vor Ort haben, mit Ihren Ärzten darüber sprechen. Unbedingt ausschließen muß man, daß sich unter der Remicade-Therapie ein lupus-ähnliches Krankheitsbild mit einer Nierenbeteiligung entwickelt. Dies wäre dann nicht nur für Sie selber, sondern auch für das Kind nicht ganz ungefährlich.

 

Im übrigen ist der Schwangerschaftsverlauf nun schon so weit fortgeschritten, daß neben Remicade eine ganze Reihe von therapeutischen Möglichkeiten zur Verfügung steht, u.a. auch Cortison.

 

Deshalb wäre es keine riesige Katastrophe, wenn man im Augenblick auf Remicade verzichten müsste.

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