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Fragen und Antworten

Eine Frage von Jutta N.:

Ich werde wegen chronischer Polyarthritis seit 3 Monaten mit Enbrel behandelt.

 

Die Beschwerden (Morgensteifheit, Schmerzen, Erguß im Knie usw.) sind fast vollständig abgeklungen. Seit ca. 3 Wochen leide ich unter häufigem Schwindel, Ohrendruck und Problemen mit der Einstichstelle, wobei dieses nicht das Problem ist. Diese Nebenwirkungen kenne ich auch durch die Behandlung mit MTX-Spritzen. Allerdings in so massiver Form, daß ich ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Die Behandlung habe ich daraufhin sofort abgebrochen. Danach habe ich ca. 1 Jahr eine homöpathische Behandlung versucht, allerdings mit mäßigem Erfolg. Also wieder zum Rheumatologen, der mir dann aufgrund des schlechten Zustands meiner Gelenke zu Enbrel geraten hat. Ich würde gerne wissen, ob diese Nebenwirkung aus Ihrer Erfahrung häufig vorkommt und ob diese anhält oder sogar gefährlich (Durchblutung im Kopf) sein kann.

 

Die Antwort gibt Priv. Doz. Dr. med. H.E. Langer, 7.12.2004:

Bei einem kleinen Teil der Patienten kann es unter einer Therapie mit Enbrel zu Schwindel kommen, in sehr seltenen Fällen sogar zu so starkem Schwindel, daß die Therapie nicht fortgesetzt werden kann. Die Ursache ist unklar. Allerdings dürfte es sich dabei nach aller Wahrscheinlichkeit nicht um ein Durchblutungsproblem handeln. Da genau dieselben Symptome auch bei Infliximab (Remicade) auftreten können, hängt dies möglicherweise mit der Blockade von TNF-alpha zusammen.

Manchmal kann die Nebenwirkung dadurch verringert werden oder ganz verschwinden, wenn man die Injektionsintervalle verlängert, d.h. den Abstand zwischen den Enbrel-Spritzen ausdehnt. Oft ist dies möglich, ohne daß es zu einem relevanten Wirkungsverlust kommt. Man muß dann selber (in Absprache mit dem behandelnden Rheumatologen) austesten, was das günstigste Intervall ist (z.B. Enbrel alle 5 Tage, alle 6 Tage, alle 7 Tage o.ä.), d.h. der optimale Abstand zwischen zwei Spritzen, bei dem keine oder nur geringe Nebenwirkungen und gleichzeitig noch eine gute Wirksamkeit zu verzeichnen sind.

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