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Fragen und Antworten

Eine Frage von Bianca:

Ich leide schon seit 1995 unter der Krankheit Sharp Syndrom. Ich hätte ein paar Fragen an Sie: 1.Welche Medikamente würden sie mir vorschlagen? (Ich habe schon vieles ausprobiert!) 2.Kann das Medikament Rhemikade auch bei dieser Krankheit wirken und welche Nebenwirkungen kann es hervorrufen? 3.Gibt es neue Erkentnisse zur Behandlung?

 

Die Antwort gibt Priv. Doz. Dr. med. H.E. Langer, 1.01.2002:

Wir können, wollen und dürfen keine individuellen Therapieempfehlungen über das Internet geben. Deshalb können wir nur allgemeine Angaben zur Therapie des Sharp-Syndroms machen.

Das Sharp-Syndrom ist nach seinem Erstbeschreiber, dem amerikanischen Rheumatologen G.C. Sharp benannt und wird auch als Mischkollagenose bezeichnet.

Zum Krankheitsbild gibt es eine Reihe von Informationen in Rheuma von A-Z unter dem Stichwort ?Sharp-Syndrom?, weitere außerdem unter den Stichworten ?Kollagenose und Mischkollagenose?.

Dort findet man auch die Grundsätze der Therapie.

Remicade ist ein Medikament aus der Gruppe der TNF-alpha-Hemmer und bislang in der Rheumatologie nur für die Behandlung der chronischen Polyarthritis zugelassen. Positive Behandlungserfolge lassen sich damit auch bei den Erkrankungen aus der Gruppe der seronegativen Spondarthritiden erzielen (M. Bechterew und verwandte Erkrankungen).

Gegen den Einsatz beim Sharp-Syndrom / bei Kollagenosen oder auch bei dem damit verwandten systemischen Lupus erythematodes (SLE) spricht, dass es unter einer Behandlung mit Remicade zum Auftreten von antinukleären Antikörpern und Symptomen kommen kann, die man auch bei einer Kollagenose sieht.

Die Antwort auf die Frage nach neuen Behandlungsmöglichkeiten des Sharp-Syndroms hängt davon ab, von welcher Warte man es sieht. Wenn man jederzeit sehr aktuell die neuesten Erkenntnisse von wissenschaftlichen Fachkongressen zugrundelegt, gibt es derzeit keine grundsätzlich neuen Behandlungsmethoden, die über eine rasch wirksame Behandlung mit Cortison und einer parallel eingeleiteten langwirksamen und remissionsinduzierenden Therapie mit den gängigen Substanzen hinausgehen (z.B. Chloroquin (z.B. Resochin), Azathioprin (z.B. Imurek), Methotrexat (z.B. Lantarel) oder in Einzelfällen auch Cyclophophamid (z.B. Endoxan). Andererseits ist die Behandlung des Sharp-Syndroms mit z.B. Methotrexat noch nicht so weit verbreitet, so dass es vielleicht für den einen oder anderen eine ?neue? Behandlungsmethode sein könnte. Neuere Behandlungsansätze sind außerdem in Einzelfällen der Einsatz von Ciclosporin oder von Mycophenolat Mofetil (Cellcept) sowie in jüngster Zeit von Leflunomid (Arava).

Literatur (wahrscheinlich die Erstbeschreibung):

Literatur (wahrscheinlich die Erstbeschreibung):

Mixed connective tissue disease--an apparently distinct rheumatic disease syndrome associated with a specific antibody to an extractable nuclear antigen (ENA). Sharp GC, Irvin WS, Tan EM, Gould RG, Holman HR. Am J Med 1972 Feb;52(2):148-59

 

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