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Fragen und Antworten

Eine Frage von Marcel T.:

Mein Sohn leidet seit 1993 an JCA, mit schwerer Hueftzerstoerung beidseitig. Hat alle konventionellen Medikamente schon bekommen und als TNF-Blocker Enbrel, der allerdings seit Januar 03 abgesetzt wurde, weil seine gute 18-monatige Wirkung nachgelassen hat.

 

Inzwischen hat er Leukeran bis zu einer kumulativen Gesamtmenge von 500 mgr. bis zum 20.Mai bekommen, und jetzt treten wieder die Schwellungen und Entzuendungen in 2 Gelenken auf. Die aktuellen aerztlichen Vorschlaege sind:

 

1. eine Stammzellentransplantation in Ostdeutschland, wenn die Ergebnisse einiger Voruntersuchungen (Amyloidose) es befuerworten

 

2. Remicade einsetzen.

 

Wir als Eltern haben uns fuer den TNF-Blocker entschieden, haben aber den Zweifel, ob Remicade die richtige Entscheidung waere. Ich habe mehrmals gelesen und von Aerzten gehoert, dass durch die maeusliche Herkunft der Zusammensetzung von Remicade es oft zu allergischen Reaktionen kommen kann und die Wirkung abklingt.

 

Abgesehen davon, dass Humira noch nicht fuer Kinder zugelassen ist: Bietet das neue HUMIRA nicht Vorteile gegenueber REMICADE, da es rein menschliche Komponenten hat?

Die Antwort gibt Prof. Dr. med. Gerd Horneff, 8.02.2004:

1. Ob nach Versagen einer Therapie mit Etanercept (Enbrel ) ein Therapieversuch mit Infliximab (Remicade) oder Adalimumab (Humira) im Kindesalter ein sinnvolles Vorgehen ist, kann derzeit nicht beantwortet werden. Es sind bei der Behandlung von erwachsenen Patienten mit einer rheumatoiden Arthritis sehr wohl Fälle dokumentiert, bei dem der Einsatz eine zweiten TNF-Hemmers nach Versagen des ersten Medikamentes erfolgreich und deshalb sinnvoll war. Hierbei war es gleich, ob zuerst Etanercept und dann Infliximab eingesetzt wurde oder aber Infliximab versagt hatte und Etanercept als zweites Medikament erfolgreich war.

 

Gleichförmige Untersuchungsergebnisse liegen für das Kindesalter nicht vor, doch sind mir Verläufe bekannt wo bei Versagen der Enbreltherapie auch kein Erfolg mit Infliximab ereicht werden konnte. Dies trifft wahrscheinlich aber überwiegend die Untergruppe der systemischen Beginnform der juvenilen Arthritis vor.

 

2. Infliximab hat in der Tat noch Mauseiweißanteile. Aus diesem Grund ist eine allergische Reaktion möglich, aber nicht sehr häufig. Allerdings wurden auch allergische Reaktionen gegen die "rein menschlichen " Eiweiße wie Etanercept oder Adalimumab beobachtet.

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