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Fragen und Antworten

Eine Frage von Martin:

Hallo!

Folgende Frage:

Wenn ein Akne-Inversa-Patient gleichzeitig auch Morbus Crohn hat, so ist es doch sicherlich möglich, eine solche Therapie zu erhalten, denn die viele AI-Kranke haben auch Morbus Crohn.

 

Wenn ich diese Medikamente als Privatrezept bekommen würde, wieviel würden diese schätzungsweise kosten?

 

Ich weiß, daß es nicht leicht ist, sich ein Bild von AI-Kranken zu machen, aber AI verursacht Höllenschmerzen, und nur eine Totalexzension hilft, selten auf Dauer, denn Rezidive kommen fast immer wieder, deshalb stellt sich auch die Frage: Was muss man tun, damit in Deutschland eine Studie mit TNF-Blockern bei AI-Patienten durchgeführt wird?

Die Antwort gibt Priv. Doz. Dr. med. H.E. Langer, 3.08.2005:

Wenn ein Akne-Inversa-Patient gleichzeitig auch Morbus Crohn hat, so ist es doch sicherlich möglich, eine solche Therapie zu erhalten, denn die viele AI-Kranke haben auch Morbus Crohn.

Wegen einer Akne inversa dürfte es unter den rechtlichen Rahmenbedingungen des deutschen Gesundheitssystems schwierig, wenn nicht gar ganz unmöglich sein, eine Therapie mit TNF-alpha-Blockern zu Lasten der gesetzlichen Krankenversicherung durchzuführen. Hier setzen die jüngsten Urteile des Bundesgerichtshofes sehr enge Grenzen.

Anders sieht die Situation aus, wenn es um die Therapie eines schweren und ansonsten nicht ausreichend zu behandelnden M. Crohn geht. Hier ist die Therapie mit Infliximab (Remicade) offiziell zugelassen und kann und muß bei Vorliegen der entsprechenden Indikation von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen werden. Wenn es dabei als erwünschte „Nebenwirkung“ auch zu einem guten Ansprechen der Akne inversa kommt, soll das keinen stören.

Wenn ich diese Medikamente als Privatrezept bekommen würde, wieviel würden diese schätzungsweise kosten?

Bei Morbus Crohn ist nur Remicade, nicht jedoch Enbrel wirksam. Remicade wird nach Körpergewicht dosiert (5 mg / kg Körpergewicht), so daß man ohne Kenntnis des Körpergewichts nur einen groben Durchschnittswert angeben kann, der bei etwa 20.000 EUR Jahrestherapiekosten liegt.

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