Sie sind hier: rheuma-online » Archiv » Fragen und Antworten

Fragen und Antworten

Eine Frage von Petra D.:

Bei mir wurde eine chronische rekurrierende multifokale Osteomyelitis (CRMO) an linkem ISG, an der linken Clavicula und dem Sternum, dem rechtem Knie und am 9. Brustwirbelkörper festgestellt. Momentan werde ich mit Zithromax und Calcitonin behandelt gemäß Prof. Schilling / Mainz. Mein Rheumatologe hat mir gesagt, dass er eine Behandlung mit TNF-alpha-Hemmern als erfolgsversprechend ansieht. Welche Erfahrung gibt es hier hinsichtlich SAPHO und mit welchen Nebenwirkungen muss ich rechnen?

Die Antwort gibt Priv. Doz. Dr. med. H.E. Langer, 3.09.2003:

Es gibt nur sehr wenige Erfahrungen mit dem Einsatz von TNF-alpha-Blockern bei der chronischen rekurrierenden multifokalen Osteomyelitis und dem SAPHO-Syndrom, da es sich dabei um sehr seltene Krankheitsbilder handelt. Die entsprechenden Einzelfallmitteilungen berichten über z.T. sehr gute Behandlungserfolge dieser Krankheitsbilder mit TNF-alpha-Blockern, so dass ein Therapieversuch in jedem Fall als gerechtfertigt erscheint, wenn die traditonellen Behandlungsansätze mit cortisonfreien Entzündungshemmern (nicht-steroidalen Antirheumatika, NSAR) oder auch neuere Therapieversuche mit Antibiotika wie Zithromax, mit Calcitonin oder auch mit Bisphosphonaten wie Pamidronat nicht ausreichend wirken.

 

Hinsichtlich der zu erwartenden möglichen Nebenwirkungen kann speziell auf die Anwendung bei CRMO und bei SAPHO-Syndrom bezogen wegen der geringen Therapieerfahrungen sehr wenig ausgesagt werden. Grundsätzlich sollte man davon ausgehen, dass bei der Therapie dieser Krankheitsbilder mit TNF-alpha-Blockern dasselbe mögliche Nebenwirkungsspektrum wie bei der Therapie der rheumatoiden Arthritis, der Psoriasis-Arthritis sowie des M. Bechterew zu rechnen ist.

Copyright © 1997-2024 rheuma-online
rheuma-online Österreich
 
Alle Texte und Beiträge in rheuma-online wurden nach bestem Wissen und Gewissen erstellt. Irrtümer sind jedoch vorbehalten. Alle Angaben sind ohne Gewähr. Jegliche Haftungsansprüche, insbesondere auch solche, die sich aus den Angaben zu Krankheitsbildern, Diagnosen und Therapien ergeben könnten, sind ausgeschlossen.