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Fragen und Antworten

Eine Frage von aus der Telefonsprechstunde vom 16. April 2003:

Eine Mutter zweier Töchter mit rheumatischen Erkrankungen ruft an.

 

Eine Tochter ist 14 Jahre alt. Bei ihr wurde der Verdacht auf eine undifferenzierte Kollagenose gestellt mit Hashimoto und Verdacht auf Autoimmunpolyendokrinopathie. Bei der 17-jährigen Schwester bestehen ein Hashimoto, Verdacht auf undifferenzierte Kollagenose sowie Verdacht auf Bechterew. Beide Kinder sind etwa 6 Jahre erkrankt. Beim Vater ist ein Morbus Bechterew bekannt, bei der Mutter selbst be-stünde auch eine undifferenzierte Kollagenose.

 

Die Mutter fragt nach der Möglichkeit einer Anti-TNF-Therapie bei der Behandlung ihrer Kinder. Außerdem bestehen Polyarthritiden bei beiden Patientinnen. Derzeit erfolgt keine medikamentöse Therapie.

Die Antwort gibt Prof. Dr. med. Gerd Horneff, 25.04.2003:

Den Schilderungen der Patientenmutter ist zu entnehmen, daß eine genaue Diagnose bislang offenbar nicht gestellt wurde. Es wurde diesbezüglich eine Vorstellung in Fachkliniken schon wiederholt empfohlen. Zunächst sollte sicher geklärt werden, welche Erkrankung bei den Töchtern vorliegt. Die Behandlung mit Tumornekrosefaktorantagonist hat sich bei der Behandlung der rheumatoiden Arthritis und bei der Behandlung der ankolysierenden Spondylitis (Morbus Bechterew) als effektiv erwiesen. Zu den Risiken und Nebenwirkungen der Anti-TNF-Therapie zählt aber das Auftreten eines Lupus-Like-Syndroms mit kollagenosetypischen Symptomen an der Haut oder z.B. auch eine hämolytische Anämie. Eine solche Therapie sollte deswegen bei Vorliegen einer Kollagenose nicht durchgeführt werden. Zudem besteht auch keine Zulassung zur Behandlung einer Erkrankung aus dem Kreise der Kollagenosen.

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