Sie sind hier: rheuma-online » Archiv » Fragen und Antworten

Fragen und Antworten

Eine Frage von Thomas:

Laut Aussage meiner Ärztin, soll die Therapie mit den jeweiligen Medikamenten (Sulfasalazin, Mobec 7,5 mg 2x pro Tag) am besten sein, um einen bestmöglichen Erfolg zu gewährleisten.

 

Leider werden die Rheumaschübe immer kürzer und intensiver, so dass eine Cortisontherapie in immer kürzeren Abständen durchgeführt werden muss. Diese Rheumaschübe sind immer schwerer in den Griff zu bekommen.

 

Nun mußte ich mich einem Notarzt vorstellen, da ich starke Magenschmerzen hatte. Der Notarzt gab mir Bescheid, daß die Medikamente (Mobec, Cortison)an diesen Schmerzen schuld seien, da sie sehr den Magen angreifen.

 

Wie kann ich meine Ärztin am besten davon überzeugen, dass die jetzige Therapie keine richtige Wirkung bei mir hat und sich der Gesundheitszustand in den letzten Monaten immer mehr verschlechterte? Mittlerweile wird diese Therapie seit 4 Jahren bei mir durchgeführt. Welche Therapie würde in der jetzigen Situation am besten sein? Wie kann ich meinen Magen besser vor den Medikamenten schützen?

Die Antwort gibt Priv. Doz. Dr. med. H.E. Langer, 14.11.2004:

Bei einer Spondarthritis (M. Bechterew und verwandte Erkrankungen) wird die Krankheitsaktivität u.a. über den sogenannten BASDAI abgeschätzt (Bath Ankylosing Spondylitis Disease Activity Index = Krankheitsaktivitätsindex für die ankylosierende Spondylitis). Liegt der Wert über 4, ist die Erkrankung aktiv. Wenn eine Spondarthritis unter einer laufenden Therapie mit cortisonfreien Entzündungshemmern (darunter zählt u.a. Mobec) in Höchstdosis bzw. in maximal verträglicher Dosis aktiv ist, sollte der Wechsel auf einen anderen cortisonfreien Entzündungshemmer erfolgen. Als langwirksame antirheumatische Therapie kommt Sulfasalazin zum Einsatz. Die Wirkung dieses Präparates setzt erst nach einigen Wochen bis Monaten ein. Wenn danach keine ausreichende Kontrolle der Erkrankung möglich ist und trotz zusätzlicher Gabe von cortisonfreien Entzündungshemmern anhaltend eine hohe Krankheitsaktivität besteht, die immer wieder zusätzliche Gaben von Cortison in hohen Dosen erforderlich macht, ist eine Therapie mit einem TNF-alpha-Blocker zu diskutieren.

Wenn cortisonfreie Entzündungshemmer, speziell auch in Verbindung mit einer gleichzeitigen Cortisongabe, zu einer Unverträglichkeit im Bereich des Magen-Darmtraktes führen, kann man einen sogenannten Protonenpumpenhemmer geben; alternativ ist der Wechsel auf einen sogenannten COX-2-Hemmer möglich. Allerdings ist hier nach der Marktrücknahme des COX-2-Hemmers Vioxx eine große Diskussion um die Sicherheit dieser Substanzen im Gange. Vermutlich hat es sich bei dem Vioxx-Problem um ein Problem dieser speziellen Substanz gehandelt. Allerdings kann nicht ausgeschlossen werden, daß nicht auch die anderen COX-2-Hemmer mit einem ähnlichen Nebenwirkungsrisiko behaftet sind.

Abschließend möchte ich auf eine Antwort verweisen, die ich am 1. September 2004 anläßlich einer ähnlichen Anfrage gegeben habe.

Copyright © 1997-2024 rheuma-online
rheuma-online Österreich
 
Alle Texte und Beiträge in rheuma-online wurden nach bestem Wissen und Gewissen erstellt. Irrtümer sind jedoch vorbehalten. Alle Angaben sind ohne Gewähr. Jegliche Haftungsansprüche, insbesondere auch solche, die sich aus den Angaben zu Krankheitsbildern, Diagnosen und Therapien ergeben könnten, sind ausgeschlossen.